Eklat nach Kollision

Russland tobt: US-Drohnen „sammeln Daten für Kiew“

Ukraine-Krieg
15.03.2023 07:55

Nach dem militärischen Zwischenfall über dem Schwarzen Meer hat Russlands Botschafter in Washington den USA vorgeworfen, mit ihren Drohnen Aufklärungsdaten für die Ukraine zu sammeln.

„Was machen sie Tausende Meilen entfernt von den Vereinigten Staaten? Die Antwort ist offensichtlich - sie sammeln Geheimdienstinformationen, die später vom Kiewer Regime genutzt werden, um unsere Streitkräfte und unser Territorium anzugreifen“, zeigte sich Anatoli Antonow überzeugt.

Das berichtet die russische Staatsagentur Tass am Mittwoch (Ortszeit). Russland gehe davon aus, dass die USA von weiteren Spekulationen in den Medien absähen „und ihre Einsätze in der Nähe der russischen Grenzen einstellen“.

USA geben Russland die Schuld für den Zusammenstoß
Nach Angaben des US-Militärs war eine amerikanische Militärdrohne am Dienstag in internationalem Luftraum über dem Schwarzen Meer mit einem russischen Kampfjet zusammengestoßen. US-Kräfte hätten die Drohne nach der Kollision zum Absturz bringen müssen.

Die Amerikaner gaben Russland die Schuld für den Zusammenstoß. Das US-Außenministerium bestellte wegen des Vorfalles den russischen Botschafter ein. Russland wies die Vorwürfe zurück und erklärte, die Drohne sei nach einem scharfen Ausweichmanöver abgestürzt. Das Schwarze Meer grenzt sowohl an Russland als auch an die Ukraine.

Ukraine verteidigt Einsatz von US-Aufklärungsdrohnen
Die ukrainischen Luftstreitkräfte verteidigten den Einsatz von US-Aufklärungsdrohnen. „Das Schwarze Meer ist kein Binnenmeer Russlands, so wie sie das Asowsche Meer besetzt haben und es für ihres halten“, sagte der Sprecher der Luftstreitkräfte, Jurij Ihnat, in der Nacht auf Mittwoch. Unter den Anrainern des Schwarzen Meeres seien auch die NATO-Mitglieder Türkei, Bulgarien und Rumänien, weshalb die US-Drohnen dort auf rechtlicher Grundlage agierten, argumentierte Ihnat.

Große Angst vor direkter militärischer Konfrontation
Der russische US-Botschafter Antonow sagte weiter, die „inakzeptablen Aktionen des US-Militärs in unmittelbarer Nähe zu unseren Grenzen“ gäben Anlass zur Sorge. „Wir wissen sehr wohl, für welche Aufgaben solche Aufklärungs- und Kampfdrohnen eingesetzt werden“, zitierte Tass aus einer Mitteilung des Botschafters, die in Zusammenhang mit dem Zwischenfall veröffentlicht wurde.

USA wollen Bildmaterial veröffentlichen
Laut dem Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, erwägt die US-Regierung, Bildmaterial von dem Aufeinandertreffen der US-Drohne mit zwei russischen Kampfjets zu veröffentlichen, um für Aufklärung zu sorgen. Russland erklärte, die Drohne sei nach einem Ausweichmanöver abgestürzt.

Vom US-Militär hieß es zum Ablauf des Vorfalls, zwei russische Kampfjets hätten ein Abfangmanöver mit der amerikanischen Drohne vom Typ MQ-9 betrieben, die im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer geflogen sei. Einer der Kampfjets habe dabei den Propeller der US-Drohne getroffen und sei im Grunde in die Drohne hineingeflogen. Diese sei danach nicht mehr manövrierfähig gewesen, US-Kräfte hätten sie deshalb vom Himmel holen und ins Meer stürzen lassen müssen. Durch den Crash habe man die Drohne komplett verloren. Washington spricht von einem „unsicheren und unprofessionellen“ Handeln der russischen Seite.

Drohne soll nicht in fremde Hände geraten
Auf die Frage, ob die USA Beweise für ihre Darstellung vorlegen könnten, meinte Kirby: „Wir schauen uns einige Bilder an, um zu sehen, ob sie geeignet sind, veröffentlicht zu werden. Aber wir haben noch keine Entscheidung dazu getroffen.“ Zu einer möglichen Bergung des Fluggeräts äußerte er lediglich, die USA hätten Vorkehrungen getroffen, damit die Drohne nicht in fremde Hände gerate.

Das US-Außenministerium lud Botschafter Antonow wegen des Vorfalles vor. Dabei wollten die USA ihren „starken Widerspruch gegen dieses gefährliche, unprofessionelle Abfangen“ der Drohne zum Ausdruck bringen, sagte Ministeriumssprecher Ned Price. In Moskau habe bereits US-Botschafterin Lynne Tracy dem russischen Außenministerium eine „starke Botschaft“ übermittelt.

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