Nicht die Bohne wert

Im Röstkaffee ist oft nicht drinnen, was drauf steht

48 Prozent der von der AK getesteten Röstkaffees, die ausschließlich Arabica-Bohnen enthalten sollten, wiesen statt dessen eine Mischung verschiedener Bohnensorten auf. Röstkaffee wird meistens aus Arabica und Robusta Bohnen hergestellt, wobei Arabica als Spitzensorte gilt. Deswegen werden Kaffees zunehmend mit 100 Prozent Arabica beworben...

Ein Arbeiterkammer-Test der gängigen Röstkaffees zeigt: Auf fast jedem zweiten Kaffee war die Bohnensorte falsch gekennzeichnet – statt ausschließlich Arabica-Bohnen war es eine Mischung der Sorten Arabica und der billigeren Sorte Robusta.

21 Sorten auf dem Prüfstand
21 Röstkaffee-Sorten standen auf dem Prüfstand, darunter waren Kaffees mit ganzen Bohnen, bereits gemahlener und vakuumverpackter Kaffee mit dem ausdrücklichen Hinweis auf Arabica-Bohnen. Beworben wurden diese Produkte auf den Verpackungen als 100 Prozent Arabica, erlesene oder beste Arabica Bohnen, aber auch der Hinweis auf Kaffee aus dem Hochland – auch hier ist daher anzunehmen, dass die Bohnensorte Arabica verwendet wird.

Qualitätsunterschied
Arabica-Bohnen gelten als Spitzensorte und enthalten im Vergleich zu Robusta weniger Koffein und Reizstoffe. Arabica-Bohnen wachsen ausschließlich im Hochland. Robusta-Pflanzen werden in niedrigeren Lagen angebaut, haben eine nicht so hohe Qualität und sind deutlich billiger. "Für ihr Geld haben Konsumenten ein Recht, dass sie sich auf Grund unterschiedlicher Qualitäten der Rohware auf die Kennzeichnung verlassen können", sagt Konsumentenschützer Heinz Schöffl.

Enttäuschende Bilanz
Von den 21 Produkten waren 16 als Arabica Kaffee und fünf als Hochlandkaffee benannt. Die enttäuschenden Ergebnisse: Sechs der 16 Arabica Kaffees und vier der fünf Hochlandkaffees enthielten eine Mischung aus den Sorten Arabica und Robusta. Ingesamt beinhalteten also zehn Kaffees (48 Prozent) statt wie gekennzeichnet ausschließlich Arabica-Bohnen eine Mischung der Sorten Arabica und Robusta...