Politik

Junge Blaue im braunen Sumpf: Posting empört

Die FP-Jugend will Andersdenkende einweisen. Und Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer ist gegen Postenschacher. Landesrat Sebastian Schuschnig spricht sich gegen neue Tempolimits aus. 

Manchmal kann man gar nicht so viel essen, wie man erbrechen möchte. Dafür sorgt oft die Freiheitliche Jugend Kärnten. Diesmal mit einem Posting, das inhaltlich und von der Wortwahl an unselige braune Zeiten erinnert. „Klima-Terroristen in die Psychiatrie einweisen! Machen wir. Für Kärntens Jugend.“

„In die Psychiatrie einweisen“
Wenn man „in einer eigenen verrückten Welt lebt, muss man in die Psychiatrie eingewiesen werden“, ergänzt die FP-Jugend. Das Posting verschwand bald wieder, entdeckt wurde es dennoch. Auch Landesobmann Philipp Kamning gesteht ein: „Ich kenne dieses Posting. Es ist aber nicht angebracht, es mit einstigen Zeiten zu vergleichen.“ Was nicht alle so sehen. „Politisch Andersdenkende in eine Psychiatrie einzuweisen und damit zu drohen, dass man das auch machen werde, ist ein unfassbarer Griff in die braune Ideologiekiste“, so die einhellige Meinung faktisch aller, die das Posting sahen.  Und recht haben sie.

Man müsse bei der Partie sein und nicht nur bei der Partei, um in Kärnten Karriere machen zu können. Das glaubt TK-Chef Gerhard Köfer und macht die Personalpolitik im Land zum Thema im Landtag. Köfer: „Es wurde alles rot eingefärbt. Es gibt seit 2013 Postenschacher in unglaublicher Form und zwar von SPÖ, aber auch von der ÖVP.“ Ausschreibungen seien daher „völlig egal“. Köfer lehnt auch Waffenlieferungen an die Ukraine ab und will beim Flughafen die Call-Option.

Strikt gegen Tempolimit
Strikt gegen ein allgemeines Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Freilandstraßen spricht sich ÖVP-Landesrat Sebastian Schuschnig aus. „Die Tempolimits sollen bleiben wie sie sind, die Autofahrer sind nicht der Sündenbock der Nation. Ich lehne eine solche Bevormundung der Autofahrer strikt ab.“ Vor Wahlen sind Tempolimits stets ein heißes Thema – fragt nach bei Rolf Holub. Sein Kampf für Tempo 100 kostete ihn 2018 den Einzug in den Landtag.