Parken wird teurer

Höhere Tarife für dicke Autos: Graz prüft schon

Steiermark
01.02.2023 08:00

Das Parken in Graz wird noch einmal teurer. Bei der Preisgestaltung zeigen sich Zuständige durchaus kreativ: So sollen Anrainer mit dicken Autos künftig mehr bezahlen.

Nach einer Erhöhung vor mittlerweile vier Jahren gilt Graz als eines der teuersten Park-Pflaster Österreichs (siehe Grafik). Und jetzt winkt den Autofahrern die nächste Gebührenerhöhung. „Ein Großteil unseres städtischen Lebensraums wird derzeit von parkenden Autos beansprucht. Eine gerechte Verteilung des Platzes, insbesondere für Kinder, ältere Menschen und unser Klima, sieht eindeutig anders aus“, ist Vizebürgermeisterin Judith Schwentner überzeugt.

(Bild: Krone Kreativ, Jauschowetz)

Daher arbeite man aktuell „sehr intensiv an der Ausweitung der Zonen und einem einheitlichen Parkkonzept“. Aber auch Anrainer müssen künftig mehr für ihr Jahresparkpickerl hinlegen. Nach einem Vorstoß der Grünen soll sich der Preis dafür nach der Größe des Autos richten. „Weil wir uns die Frage stellen müssen, wie wir mit den immer größer werdenden Autos umgehen“, erklärt Schwentner. Als Vorbild dienen deutsche Städte wie Tübingen oder Freiburg.

Zitat Icon

Ein Großteil unseres städtischen Lebensraums wird derzeit von parkenden Autos beansprucht.

Judith Schwentner, Vizebürgermeisterin (Grüne)

Familien sollen ausgenommen werden
Im Moment laufe gerade die rechtliche Prüfung für dieses Vorhaben. Nach harscher Kritik, wonach laut diesem Plan etwa für einen Familien-Van mehr bezahlt werden muss als für einen Luxus-Sportwagen, betont Schwentner: „Auf Familien, Menschen mit Behinderungen und Unternehmen wollen wir besondere Rücksicht nehmen, damit diese nicht finanziell belastet werden.“

Judith Schwentner (Grüne) (Bild: Christian Jauschowetz)
Judith Schwentner (Grüne)

Tarif-Erhöhung noch heuer
Laut dem ressortverantwortlichen Stadtrat Manfred Eber (KPÖ) werde die Erhöhung der Parkgebühren jedenfalls noch im heurigen Jahr schlagend. „Damit wollen wir den Anreiz, auf Öffis umzusteigen, erhöhen, und außerdem soll mit der Erhöhung auch die Qualität der Straßeninfrastruktur gesichert werden.“

Einen anderen Weg geht man übrigens in Klagenfurt: Am Wörthersee zahlt man seit dieser Woche für eine Stunde Parken in der Kurzparkzone nur noch 90 Cent statt 1,80 Euro.

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