Wegen Feuergefahr

Erste Reederei verbietet Elektroautos auf Fähren

Motor
19.01.2023 20:14

In sechs Wochen jährt sich der Untergang der Felicity Ace, einer Fähre, die mit rund 4000 Autos an Bord ausgebrannt und gesunken ist. Viel zu lange war es nicht gelungen, das Feuer zu löschen. Nun verbietet eine erste Reederei den Transport von Elektroautos auf ihren Schiffen. Der Grund ist wohl die Gefahr, die von in Brand geratenen Stromern ausgehen kann.

(Bild: kmm)

Elektroautos brennen nicht häufiger als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, im Gegenteil. Allerdings ist es ungleich aufwendiger, sie zu löschen. Daher verbrannt die Reederei Havila Kystruten alle E-Autos, Hybride und Wasserstoffautos. Anders als der Brand eines konventionellen Autos könnte ein eventueller Akku-Brand von der Besatzung nicht gelöscht werden, sagte Geschäftsführer Bent Martini. Eine Gefahr für die Menschen Bord ebenso wie für das Schiff.

Es ist ausgerechnet eine norwegische Reederei, die den Elektro-Bann ausspricht - Norwegen ist ein regelrechtes Stromer-Land: 2020 wurden dort fast 80 Prozent der neu zugelassenen Autos elektrisch angetrieben. Havila Kystruten transportiert auf der norwegischen Postschiffroute derzeit mit zwei, ab März mit vier Schiffen Waren und Personen, vor allem Touristen.

Die Havila-Schiffe haben selbst große Batteriepacks an Bord, können zeitweise elektrisch fahren und sind mit die umweltfreundlichsten Schiffe, welche die Küstenroute befahren, schreibt „BusinessPortal Norwegen“. Diese Akkus sind jedoch in isolierten, feuerfesten Räumen mit speziellen Brandschutzsystemen untergebracht.

Achtung, Autofahrer!
Wer in Norwegen mit dem Auto an Bord gehen möchte, sollte sich vorher genau erkundigen. Einerseits könnten andere Reedereien dem Beispiel von Havila Kystruten folgen, andererseits schränkt der Anbieter den Verkehr auch für Verbrennerfahrzeuge ein. Diese werden nur in Bergen und Kirkenes be- und entladen.

Aber: Ein grundsätzlicher E-Auto-Verbot auf Schiffen ist kaum zu erwarten. So schlägt etwa TT Line den entgegengesetzten Weg: Die Schiffe der „Green Line“ werden mit Ladestationen ausgestattet, an denen Passagiere ihre E-Autos laden können, mit 20 bzw. 40 kW Gleichstrom (bei Doppel- bzw. Einzelbelegung) oder 11 kW Wechselstrom.

Spezielle Löschtechnik für E-Autos hat aber auch TT nicht an Bord.

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(Bild: kmm)



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