Krieg, Gewalt, Hunger

UNO: Mehr als Tausend Tote nahe Gaza-Hilfszentren

Ausland
22.07.2025 19:20

Seit Ende Mai sind mehr als Tausend Menschen nahe Hilfszentren im Gazastreifen ums Leben gekommen. Die Palästinenserinnen und Palästinenser seien „vom israelischen Militär getötet“ worden, sagte ein Sprecher des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte.

Die meisten Zivilpersonen kamen demnach in der Nähe von Verteilerzentren der Stiftung Gaza Humanitarian Foundation ums Leben. Am Dienstag wurden ein Lager der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und eine Unterkunft für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getroffen. Das sorgte international für Bestürzung.

Für EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas ist die Tötung von Zivilpersonen, die Hilfe suchen, nicht zu rechtfertigen. Sie habe erneut mit Israels Außenminister Gideon Saar gesprochen, um „unsere Vereinbarung über die Hilfslieferung in Erinnerung zu rufen (...).“

Die Infografik zeigt die Entwicklung der Hilfslieferungen für den Gazastreifen seit April 2024 und die Herkunft der Lkw seit Oktober 2023. Die Zahl der Lkw war im Februar 2025 mit etwa 17.000 am höchsten und ist danach stark gesunken. Seit März 2025 gab es kaum noch Lieferungen. Die meisten Lkw kamen aus Ägypten mit 51 %, gefolgt von Israel mit 39 % und Jordanien mit 9 %. Quelle: gaza-aid-data.gov.il.

Kinder sterben an Hunger
Laut Mohammed Abu Salmija, Leiter des ehemals größten Krankenhauses im Gazastreifen, starben in mehreren Kliniken in dem Palästinensergebiet zudem allein in den vergangenen drei Tagen 21 Kinder an Unterernährung und Hunger.

Laut UNO-Berichten kamen seit Ende Mai mehr als Tausend Zivilpersonen nahe Hilfszentren im ...
Laut UNO-Berichten kamen seit Ende Mai mehr als Tausend Zivilpersonen nahe Hilfszentren im Gazastreifen ums Leben.(Bild: AFP/-)
Dutzende Kinder starben in den vergangenen Tagen an Unterernährung und Hunger.
Dutzende Kinder starben in den vergangenen Tagen an Unterernährung und Hunger.(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Aus Österreichs Politik meldete sich unter anderem Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ) zu Wort. Es sei „internationale Verantwortung, klare Worte zur katastrophalen Situation in Gaza zu finden“, schrieb er auf X. Die palästinensische Zivilbevölkerung dürfe nicht länger den Preis für die Taten der Hamas zahlen und müsse endlich ausreichend humanitäre Hilfe erhalten. 

Hier sehen Sie den Tweet von Andreas Babler:

Ähnlich äußerte sich auch der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler. Er sei „zutiefst erschüttert“. Die Verantwortlichen auf beiden Seiten des Kriegs im Gazastreifen müssten sich für die von ihnen verübten Kriegsverbrechen vor dem höchsten UNO-Gericht verantworten. Das Töten, Aushungern und die in Kauf genommene systematische Vernichtung der Lebensgrundlage der palästinensischen Zivilpersonen müsse sofort gestoppt werden.

Bilder „unerträglich“
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte die Bilder von getöteten Zivilisten „unerträglich“. Die EU erneuere ihre Forderung nach einem freien, sicheren und schnellen Fluss humanitärer Hilfe und der uneingeschränkten Achtung des Völkerrechts.

Die israelische Armee hatte am Sonntag angekündigt, den Einsatz im Gazastreifen auszuweiten. Die Bewohnerinnen und Bewohner wurden auf Arabisch aufgefordert, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

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