Rechtsprüfung läuft
KTM steht nach Krise vor Neustart der Produktion
Am 28. Juli will der Motorradhersteller KTM seine Produktion im oberösterreichischen Innviertel nach der Insolvenz wieder hochfahren. Indessen prüft die Übernahmekommission der Wiener Börse weiterhin den Deal mit der indischen Bajaj-Gruppe, die als Retter des Traditionsunternehmens eingesprungen sind.
Ab kommender Woche sollen im Innviertel wieder Motorräder vom Band rollen: Am 28. Juli will KTM seine Produktion hochfahren, nachdem sie im Mai infolge der Milliarden-Insolvenz erneut unterbrochen worden war. Denn Liquiditätsengpässe hatten zu Lieferverzögerungen bei den Materialien für die Motorräder geführt. Während der Produktionspause waren Arbeitszeiten und Löhne der Mitarbeiter auf 30 Wochenstunden reduziert. Diese Kurzarbeit soll nun enden.
Neustart mit Symbolkraft
Die Wiederaufnahme der Fertigung hat darüber hinaus Symbolkraft für den gesamten Neustart bei KTM. Wie berichtet, sprang die indische Bajaj-Gruppe als Retter ein und will dafür die Pierer Bajaj AG vollständig übernehmen, die wiederum 74,9 Prozent an der KTM-Mutter Pierer Mobility hält.
Rechtlich ist der Deal allerdings noch nicht in trockenen Tüchern, denn die Übernahmekommission der Wiener Börse prüft nach wie vor, ob die Inder ein Übernahmeangebot an alle Aktionäre von Pierer Mobility machen müssen. „Das Verfahren wurde auf Antrag von Bajaj eingeleitet. Üblicherweise ist der Hintergrund bei diesen Verfahren Rechtssicherheit“, erklärt Marco Wolfsberger, Geschäftsstellenleiter der Übernahmekommission.
Frist läuft bis Anfang August
Geprüft wird, ob die Pflicht zu einem Übernahmeangebot wegen der Insolvenz und Sanierung von KTM entfällt, also das sogenannte „Sanierungsprivileg“ schlagend wird. Derzeit haben Aktionäre von Pierer Mobility, die Papiere von einem gewissen Mindestausmaß besitzen, Zeit, sich dem Verfahren anzuschließen. „Die Frist dafür beträgt ein Monat ab Veröffentlichung der Verfahrenseinleitung am 4. Juli“, sagt Wolfsberger.
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