„Erheblicher Druck“
Streik legt britischen Rettungsdienst lahm
In England und Wales legten am Mittwoch etwa 25.000 Beschäftigte im Rettungsdienst ihre Arbeit nieder. Die Notärztinnen, Rettungsfahrer und Co fordern mehr Gehalt sowie bessere Arbeitsbedingungen. Gesundheitsminister Steve Barclay räumte ein, dass der chronisch unterfinanzierte Gesundheitsdienst NHS unter erheblichem Druck stehe.
Die Unzufriedenheit richte sich vor allem gegen lange Wartezeiten bei der Übergabe von Patientinnen und Patienten von Rettungswagen an Notaufnahmen, sagte Barclay zur BBC. Die Regierung habe bereits Investitionen zugesagt. Diese will jedoch ihr Angebot von 4,75 Prozent mehr Lohn nicht erhöhen. Inflationsgerechte Steigerungen seien nicht finanzierbar und würden die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher nur noch weiter antreiben, hieß es.
Notruf bei Lebensgefahr
Der Hintergrund ist, dass die Beschäftigten Lohnerhöhungen im Einklang mit der Inflation fordern, die zuletzt bei gut zehn Prozent lag. Der Gesundheitsdienst NHS rief dazu auf, trotz des Streiks bei Lebensgefahr den Notruf zu wählen. Die Gewerkschaften hatten angekündigt, die Grundversicherung sicherzustellen. Hausärztinnen, Hausärzte und Apotheken haben wie gewohnt geöffnet.
In Großbritannien kommt es seit Monaten immer wieder zu Streiks in zahlreichen Branchen. Kommende Woche plant das Klinikpersonal neue Ausstände. Betroffen sind zudem die Bahn und Post, Lehrkräfte, Busfahrerinnen und Busfahrer. Die Regierung will nun das Streikrecht per Gesetz einschränken, um eine Grundversorgung in kritischen Bereichen wie dem Gesundheitsdienst sicherzustellen. Wie berichtet, reagierten die Opposition und Gewerkschaften ablehnend.
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