Dass bei vielen an Weihnachten der Haussegen schief hängt, ist nicht neues. Wir verraten, wie man das Weihnachtsfest feiert und zeigen, wo man sich rechtzeitig Hilfe suchen kann.
Bei der TelefonSeelsorge OÖ vermehren sich gerade vor und um Weihnachten die Zahl der Anrufer. Die Teuerung, die gestiegenen Heizkosten, der Krieg und der Klimawandel setzen vielen Menschen psychisch zu. Und als wäre das alles nicht ohnehin schon genug, steht uns am 24. Dezember das Fest der Liebe bevor, das meist mit der Familie verbracht wird. Zumindest dieser eine Tag im Jahr soll ganz ohne Sorgen sein. So verständlich der Wunsch, so schwierig ist die Realisierung.
Aber wie kann Weihnachten trotzdem gelingen? Die Experten der TelefonSeelsorge OÖ haben folgende Tipps:
Zuerst sollte man sich über die eigenen Bedürfnisse klar werden:
Wie und mit wem feiere ich zu Weihnachten
Wie viel Zeit wird miteinander verbracht?
Was oder in welchem Ausmaß wird geschenkt?
Erwartungen sind das Problem
Die Erwartungen des Einzelnen sind Knackpunkte, die die besinnliche Zeit womöglich zu einem „Alptraum“ werden lassen können. Barbara Lanzerstorfer-Holzner von der TelefonSeelsorge OÖ, sagt: „Perfektionismus ist dabei wenig hilfreich, er stresst und macht ungenießbar. Schrauben Sie ihre eigenen Wünsche und Erwartungen herunter. Überlegen Sie sich, was Weihnachten für Sie ausmacht.“
Wir haben plötzlich Zeit nachzudenken und unsere Seele schreit auf, dass es ihr nicht gut geht, dass ihr der Stress der letzten Tage, Wochen und Monate gar nicht bekommen hat.
Burnout-Experte Ralph Bartel
Streben nach Perfektionismus
Denn: Übertriebener Perfektionismus und die Unfähigkeit Dinge an andere Menschen abzugeben, können ganz schnell zum Problem werden, wie Ralph Bartel bestätigt. Der Linzer ist Burnout-Prophylaxe-Trainer. „Die Vorweihnachtszeit ist meist alles andere als beschaulich - denn es gibt ja noch so viel, das bis zum 24. erledigt werden muss. Die Folge: vermehrtes Arbeitsaufkommen und Termindruck. Der Höhepunkt, der Heilige Abend, muss perfekt sein“, sagt er im Gespräch mit der „Krone“.
Selbsthilfegruppe
Doch wenn es dann ruhiger ist und die Menschen plötzlich Zeit haben, fallen vielen in ein Loch. „Wir haben Zeit nachzudenken und wir merken, dass es uns nicht gut geht, dass uns der Stress der letzten Tage, Wochen und Monate gar nicht bekommen hat“, sagt Bartel. Und weil Reden in vielen Situationen hilft, bietet Bartel in Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin am Neuromed Campus eine Selbsthilfegruppe für Menschen an, die Gefahr laufen in ein Burnout zu schlittern oder schon an einer depressiven Verstimmung leiden.
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