26% Drop-Out-Rate

Flucht aus Pflegeschulen verschärft Personalmangel

Oberösterreich
25.11.2022 11:00

Einen enormen Bedarf an zusätzlichen Pflegekräften bis 2030 gibt es in Oberösterreich, hat der Landesrechnungshof aufgezeigt: In den kommenden acht Jahren müssten insgesamt 9550 Menschen für den Pflegeberuf gewonnen werden, weil die Zahl der Pflegebedürftigen steigt und viele, viele Pflegekräfte in Pension gehen. Ausbildungsplätze gäbe es genug, doch die Drop-Out-Quote ist viel zu hoch.

Es hieße ausbilden, was geht, um den wachsenden Personalbedarf zu decken, aber hier tun sich zwei Probleme auf. Erstens: „Schon jetzt zeigen die Daten, dass es nicht genug Interessierte gibt, um alle Ausbildungsplätze zu besetzen“, zeigt Pammer auf, dass es keinen Mangel an Ausbildungsplätzen, sondern an Bewerbern dafür gibt. Dann kommt das womöglich noch gravierendere zweite Problem dazu: In der Pflegeausbildung in Oberösterreich, quer durch die Berufe für Spitäler und Altersheime, beträgt die von den LRH-Prüfern für 2015 bis 2021 errechnete Drop-Out-Quote rund 26…Prozent. „Das bedeutet, dass rund jeder vierte Teilnehmer die begonnene Pflegeausbildung nicht beendet.“

Sozialabteilung plant einen Fragebogen
Den niedrigsten Drop-Out gibt es bei den künftigen Heimhilfen (12,6%), die höchste bei den angehenden Pflegeassistenten (40,5%!). Die Abteilung Soziales plane einen Fragebogen, um aussagekräftige Informationen über die Gründe für einen Ausbildungsabbruch zu bekommen, hebt der LRH hervor.

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Angesichts dieser Drop-Out-Quote empfiehlt sich eine quantitative und qualitative Analyse, um Verbesserungen erzielen zu können.

Rechnungshofdirektor Friedrich Pammer

Sozialreferent Wolfgang Hattmannsdorfer und AK-Präsident Andreas Stangl wollen da ansetzen, erläuterten sie bei einer Pressekonferenz zu gemeinsamen Pflegeverbesserungsprojekten: „Mit der Arbeiterkammer Oberösterreich werden die bestehenden Feedbackmethoden überarbeitet sowie die Praktikumsbedingungen evaluiert“, so Hattmannsdorfer. Denn durchschnittlich 26 Prozent sind erschütternd, wenn man vergleicht: Die Quote der Ausbildungsabbrüche aller Berufe in Österreich insgesamt liegt bei acht Prozent.

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