In den Karawanken

Die „Bergkrone“ zu Besuch im Koschutahaus

Bergkrone
16.08.2022 10:44

Unterhalb mächtiger Felsabbrüche findet sich in den Karawanken das Koschutahaus, wo Michael und Magdalena Schütz ihr 10-Jahr-Hüttenjubiläum feiern - heuer ohne Mitarbeiter.

Mehrere Hundert Meter hohe und steile Felswände charakterisieren die Koschuta oberhalb von Zell-Pfarre und begeistern damit Bergsportler.

Direkt darunter steht das beliebte Koschutahaus der Naturfreunde. In 1279 Meter Höhe werden Kletterer und Wanderer hier mit ausgezeichneten regionalen, selbst gemachten kulinarischen Köstlichkeiten von Michael und Magdalena Schütz verwöhnt.

Seit zehn Jahren ist die Schutzhütte das zu Hause der beiden Unterkärntner und seit zweieinhalb Jahren auch das von Anna-Sophie, die beim „Bergkrone“-Besuch mit viel Spaß und Freude den neu errichteten Spielplatz neben dem Koschutahaus entdeckt.

Ideal, denn Papa Michael und Mama Magdalena haben aktuell wenig Zeit zum Verschnaufen. „Es ist zwar merklich weniger los als in den vergangenen beiden Corona-Jahren, aber uns fehlen auch die Mitarbeiter“, erzählt Hüttenwirt Michael: „Es will halt niemand mehr in der Gastronomie arbeiten, schon gar nicht auf einer Schutzhütte. Unsere Praktikantin warf heuer nach nur drei Tagen das Handtuch.“

Gejammert wird deshalb im Koschutahaus aber nicht. „Ich liebe einfach die Arbeit in der Hütte und genieße das Zusammensein mit meinem Michael und unserer Tochter“, sagt die ausgebildete Köchin Magdalena, die abends, wenn es ruhig wird, sich gerne mit einem Gläschen Wein vor das Koschutahaus setzt und dabei die Stille und die imposante Bergwelt genießt.

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Schutzhütten wie das Koschutahaus stehen vor Herausforderungen. Wir sind froh, dass wir Michi und Magdalena haben.

Klaus Bayer, Geschäftsführer der Naturfreunde

Nur mit ungeduldigen Gästen hat Hüttenwirt Michael ein Problem: „Bei uns ist der Gast König, wenn er sich wie ein König benimmt. Viele nehmen sich Zeit für stundenlange Touren, jammern aber, wenn das Essen nicht binnen weniger Minuten am Tisch steht. Wir sind heuer nur zu zweit. Dennoch wird jedes Gericht mit erstklassigen Zutaten frisch zubereitet und serviert.“

Besonders hart spürbar ist für das Hüttenwirt-Pärchen die extreme Teuerung: „Die Preise kennen nur eine Richtung, und die geht steil nach oben. Man kann beim Wareneinkauf nichts kalkulieren.“ Auch die Bergsportler müssen laut dem Hüttenwirt immer öfter sparen: „Radfahrer, die früher gerne bei uns eingekehrt sind und etwas getrunken und gegessen haben sind, schnaufen jetzt am Parkplatz vorm Koschutahaus nur noch aus und radeln danach gleich wieder zurück ins Tal.“

Obwohl das Naturfreunde-Schutzhaus auf der Mrzli-Log Alm über Zell-Pfarre und eine Mautstraße rasch mit dem Auto erreichbar ist, ist es dennoch ein Inselbetrieb. „Wir haben eine eigene Wasserquelle und eine eigene Kläranlage“, erklärt der Hüttenwirt: „Diese müssen wir natürlich regelmäßig warten. In den Sommermonaten kommt es auch immer wieder vor, dass wir mit unserem Wasser haushalten müssen.“

Die sehr gute Erreichbarkeit macht das Koschutahaus für außergewöhnliche Feiern, Geburtstage, Hochzeiten und Taufen interessant. Michael und Magdalena hoffen nur, dass sich „die Menschen, die in die Berge kommen, sich wieder ein bisschen mehr Zeit nehmen, um zu genießen und den Stress im Tal lassen. Denn wir leben in einer ohnehin herausfordernden Zeit.“

Michael und Magdalena Schütz mit ihrer Tochter Anna-Sophie (2,5 Jahre) vor dem Koschutahaus oberhalb von Zell-Pfarre. Seit zehn Jahren bewirten die beiden Bergsportler und bieten ihnen auch ein Quartier.Das Koschutahaus ist bekannt für seine erstklassige Küche. Die Spezialitäten sind selbst gemacht. „Bei uns verlässt niemand hungrig den Tisch“, so das Motto von Hüttenwirt Michael.

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