Tierschützer in Sorge

Schluss mit dem Leid steirischer Streunerkatzen

Steiermark
26.07.2022 11:00

Es ist jedes Jahr Thema - doch heuer hat sich die Lage für viele Streuner- und Bauernkatzen in der Steiermark zugespitzt. Ein Weckruf der „Krone“.

Esel in brütender Hitze, Löwenbabys im Streichelzoo, Elefanten, die zu „Reittieren“ geprügelt werden – man braucht aber nicht nur Urlaubsländer zu kritisieren, was den Umgang mit Tieren betrifft. Auch bei uns herrschen Missstände!

Katzenbabys mit herausquellenden Augen, abgemagert bis aufs Skelett, mit schlimmsten Verletzungen, Schnupfen – sie sind Alltag für beherzte steirische Tierschützer. Von ihnen kommt jetzt ein Hilfeschrei: „So arg war’s noch nie!“ Warum spitzt sich die Lage so zu?

„Dass kastriert werden muss, ist bei vielen noch immer nicht angekommen, und die ständige Vermehrung ist Hauptgrund für die Misere“, sagt Parade-Tierschützerin Anita Wagner. Sie allein hat heuer schon, neben der vielen anderen Arbeit, 17 (!) Katzenbabys per Flascherl aufgezogen. Das kleinste wog 21 Deka.

Die Besitzer geben ihre Tiere aktuell viel schneller ab – ein Spiegelbild oberflächlich gewordener Gesellschaft. Und selbst wenn Elend bemerkt wird, schauen viele weg, „nur wenige engagieren sich selber, sie rufen halt Tierschützer an, die werden das schon machen“, hat Andrea Huber von der Weizer Pfotenbrücke keine Illusionen mehr.

Wir von der „Steirerkrone“ fordern, das dies endlich geändert werden muss! Wir haben ja die Gesetze, haben ja die Vorgaben – aber sie gehören auch exekutiert.

  • Tierärzte müssen öfter handeln, wenn sie Betriebe besuchen, und extra hinschauen, ob die Katzen dort auch kastriert sind und in welchem Zustand sie sich befinden!
  • Es drohen Strafen bei Tierquälerei oder mangelnder Hilfeleistung – sie müssen aber exekutiert werden.
  • Schlupflöcher müssen geschlossen werden; Zuchtkatzen anzumelden muss viel schwieriger werden, Kontrollen gehören engmaschig durchgeführt.
  • Private, aber vor allem Bauern müssen zur Kenntnis nehmen, dass wir eine Kastrationspflicht haben!

„Es ist unfassbar, dass sich Leute nicht ans Gesetz halten, weil sie es nicht gut heißen“, kritisiert „Krone“-Tierecke-Chefin Maggie Entenfellner. „Ausreden wie: ,Das hamma immer schon so gemacht’ oder ,Die Natur regelt das schon’ gelten nicht.“

Unsere Alarmierung trägt erste Früchte. „Wir nehmen das zum Anlass, beim Bewusstsein aller wieder einmal nachzuschärfen“, verspricht Landwirtschaftskammerdirektor Werner Brugner: „Wir wollen nicht den Eindruck erwecken, dass wir uns über das Gesetz stellen.“

Wer engagierten Tierschützern helfen will: Weizer Pfotenbrücke, IBAN: AT 813 825 2000 0004 0212; Anita Wagner, Pfoten in Not, AT221400085510033936.

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