„Krone“-Kommentar

Staatsholding: Neue Rolle für OMV & Co.

Wirtschaft
02.07.2022 06:00

Es ist noch nicht so lange her, da beherrschten die unsäglichen Chats des späteren ÖBAG(Staatsholding)-Chefs Thomas Schmid die Medien. „Ich liebe meinen Kanzler“, das zählte noch zu den harmlosen unter den 300.000 (!) wiederhergestellten Chats des Kurz-Vertrauten. Seit seinem Abgang herrscht Funkstille, und das ist gut so. Vor allem für die Staatsholding und deren Betriebe.

Es ist ein totaler Bruch mit der Vergangenheit und zugleich der Aufbruch in eine neue Ära. In der Ära Schmid („kriegst eh alles, was du willst“) hatte man den Eindruck, die Staatsholding sei ein Polit-Spielzeug für Karrieresüchtige. Das war brandgefährlich, denn immerhin gehören da führende Unternehmen mit 135.000 Mitarbeitern dazu. Gesamtwert dieser Beteiligungen: 35 Milliarden Euro. Ein volkswirtschaftliches Schwergewicht, diese Holding.

Jetzt leitet mit Edith Hlawati eine erfahrene Wirtschaftsjuristin die ÖBAG, als Aufsichtsratschef agiert der routinierte Günther Ofner, in vielen Branchen und Funktionen bewährt. Keine leichte Aufgabe, denn alle Firmen in der ÖBAG stehen vor riesigen Herausforderungen: die OMV mit ihrem „Russen-Thema“ und neuer Strategie, der Verbund mit seinem Riesengewinn und seiner Zukunftsrolle, die Telekom mit starken mexikanischen Miteigentümern und technologischen Herausforderungen, ebenso die Post im Kampf mit Amazon etc. Und immerhin: All diese Betriebe schütten heuer 766 Millionen Euro an Dividende an den Staat aus.

Gut, dass dieser Schatz jetzt in verlässlichen Händen ist und kein Politiker mehr ins Lenkrad greift ...

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