In den traditionsreichen Kölner Ford-Werken kommt es erstmals in der fast hundertjährigen Geschichte des Standorts zu einem regulären Streik. Die IG Metall hat die rund 11.500 Beschäftigten dazu aufgerufen, am Mittwochmorgen die Arbeit niederzulegen. Die Maßnahme soll bis zum Ende der Nachtschicht am Donnerstagmorgen andauern.
Hintergrund ist der geplante Abbau von 2.900 Stellen bis Ende 2027. Die Gewerkschaft fordert einen Sozialtarifvertrag mit hohen Abfindungen und wirft der Konzernführung Konzeptlosigkeit vor. 93,5 Prozent der IG-Metall-Mitglieder hatten sich zuvor in einer Urabstimmung für den Streik ausgesprochen.
Elektro-Offensive enttäuschte Erwartungen
Ford hatte 2022 rund zwei Milliarden Euro in den Kölner Standort investiert und auf Elektroautos umgestellt. Doch die Verkaufszahlen der neuen Modelle blieben hinter den Erwartungen zurück. Der Marktanteil sank 2024 auf nur noch 3,5 Prozent. Der beliebte Kleinwagen Ford Fiesta wurde bereits 2023 eingestellt.
Kritik an US-Mutterkonzern
Branchenexperten sehen düstere Perspektiven. Ford sei im europäischen Pkw-Markt zu klein, um profitabel zu arbeiten. Die US-Mutter hat kürzlich eine finanzielle Absicherung gekündigt, was den Druck auf den deutschen Standort erhöht.
Experten fordern entweder einen Verkauf des Europageschäfts, ein Joint Venture – etwa mit Renault – oder Milliardeninvestitionen in neue Modelle.
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