Drexler neu an Spitze

„Für seine Beliebtheit müssen wir noch etwas tun“

Steiermark
03.06.2022 16:15

In der Steiermark geht es an diesem Freitag Schlag auf Schlag: Fünf Stunden, nachdem Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) seinen Rücktritt verkündet hatte, trat er gemeinsam mit seinem designierten Nachfolger Christopher Drexler vor die Presse und lobte ihn über den grünen Klee - an Drexlers Beliebtheit müsse man aber noch etwas arbeiten.

Die politische Spitze in der Steiermark wird neu geordnet: ÖVP-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer wird als Landeshauptmann zurücktreten, sein Nachfolger wird Landesrat Christopher Drexler. Vom 22-köpfigen Landesparteivorstand wurde dieser am Freitagnachmittag einstimmig zum geschäftsführenden Landesparteiobmann gewählt.

SPÖ wird Drexler wählen
Am 4. oder 5. Juli wird Drexler dann im Landtag zum neuen Landeshauptmann gekürt. Der Koalitionspartner SPÖ unter Anton Lang habe schon zugesagt, Drexler zu wählen, berichtete Schützenhöfer. „Christopher wird auch mit allen anderen Parteien reden, ob er einen Vertrauensvorschuss bekommt.“ Auch Drexler betonte später, mit der Opposition Gespräche zu führen - bei der SPÖ dankte er für das Vertrauen.

Schützenhöfer versprach, sich ab Anfang Juli aus der tagesaktuellen Politik zurückzuziehen. Bis zum Landesparteitag am 16. und 17. September bleibt er formal Landesparteiobmann, dann wird auch diese Funktion Drexler einnehmen.

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Ich habe in den vergangenen zwei Jahren so viele Morddrohungen erhalten wie in den 50 Jahren zuvor nicht. Das hat insbesondere mit dem Thema Impfen zu tun.

Hermann Schützenhöfer

„Es gibt Bruchlinien in der Politik“
Schützenhöfer ließ in seinem Eingangsstatement nochmals seine politische Karriere Revue passieren, betonte, wie wichtig ihm eine geordnete Amtsübergabe sei („Ich selbst habe die Daten festgelegt“) und wie sehr ihm Entwicklungen der vergangenen Jahre Sorge bereiten. „Wir sind zum Teil in einer Überschriftenpolitik gefangen, der Inhalt folgt oft nicht. Es gibt Bruchlinien in der Republik. Hemmschwellen sind gefallen, es wird kriminalisiert.“ 

Schützenhöfer sagte: „Ich habe gespürt, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist.“ Seinem Nachfolger Drexler streute Schützenhöfer Rosen: „Er kann das Land führen, ist ein Stratege mit besten Verbindungen nach Wien.“ Dann ein bemerkenswert launiger Nachsatz: „Für seine Beliebtheit müssen wir noch etwas tun. Ein Landeshauptmann fällt nicht vom Himmel.“

Seit 30 Jahren „Lehrbua“ von Schützenhöfer
Drexler sprach, zum Teil mit den Tränen kämpfend, von einem „bewegten Tag“. Er sei durchflutet mit Freude auf die kommenden Jahre. Der künftige Landeschef betonte aber auch, dass er noch viel lernen müsse, „um die Größe des Vorgängers zu erreichen“. Ja, er bezeichnete sich sogar als „30-jährigen Lehrbua“ von Schützenhöfer.

Die nächsten Wochen bis zur Landtagssitzung werde er für Vorbereitung nutzen, viele Gespräche führen und vor allem zuhören, zuhören, zuhören. Er wolle wissen, was die Steirer bewegt und welche Sorgen sie haben. Am „steirischen Weg der Zusammenarbeit“ werde sich nichts ändern - es gibt auch ein klares Bekenntnis zum Regierungsprogramm mit der SPÖ. 

Noch nicht geklärt sei, wer Drexler als Landesrat nachfolge. Das werde in den nächsten zwei bis drei Wochen geschehen. Ein weiterer Umbau des Regierungsteams sei nicht geplant, die Ressortverteilung könnte sich aber ändern.

„Ich werde nicht Tauben füttern“
Und was wird Schützenhöfer in der Politik-Pension tun? „Am Anfang wird es sicher schwierig sein, ich habe 24 Stunden für die Politik gelebt. Tauben füttern werde ich aber nicht...“

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