Mohnanbau verboten

Millionen afghanischen Bauern droht nun die Armut

Ausland
02.06.2022 15:36

Obwohl die Taliban in der Vergangenheit durch den Verkauf von Opium und Heroin selbst als Profiteure des Drogengeschäfts galten, haben sie im April ein Verbot des Mohnanbaus in ganz Afghanistan erlassen. Die massive Drogenproduktion des Landes am Hindukusch soll so gestoppt werden - darunter leiden aber die Bauern des Landes.

Die Mohnfelder werden derzeit von den neuen Machthabern mit Traktoren zerstört (siehe Video oben). Die Kampagne soll sich vor allem gegen neu angebaute Felder richten, heißt es. Der Erlass der Taliban ist ein schwerer Schlag für Millionen afghanischer Bauern, denen nun die Armut droht.

Drittel der Bevölkerung von Hunger bedroht
Alle Versuche der einheimischen Bauern, eine alternative Einnahmequelle zu finden, sind bislang gescheitert und ethische Bedenken können sich hier die wenigsten Menschen leisten. Laut Angaben der UNO ist rund ein Drittel der afghanischen Bevölkerung von Hunger bedroht.

Die Vereinten Nationen schätzen, dass die Taliban zwischen 2018 und 2019 mehr als 400 Millionen Dollar (knapp 374 Mio. Euro) mit dem Drogenhandel verdient haben. Laut einer Schätzung von US-Experten lukrierten sie in der Vergangenheit bis zu 60 Prozent ihrer Jahreseinnahmen aus dem Anbau und dem Handel mit Rauschgift.

Opium, das später zu Heroin weiterverarbeitet wird, brachte Afghanistan bislang geschätzt etwa 1,7 Milliarden Euro im Jahr ein. Doch als die radikal-islamistischen Taliban im August des vergangenen Jahres wieder an die Macht kamen, verkündeten sie ein Verbot der Droge. Seitdem sind die Opium-Preise in Afghanistan stark angestiegen und der Mohnanbau dadurch eigentlich noch lukrativer für die Bauern geworden.

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