10 Tote in Buffalo

Biden über Attentat: „Rassistischer Terrorismus“

Ausland
17.05.2022 20:39

US-Präsident Joe Biden hat das Attentat von Buffalo mit zehn Toten als „rassistischen Terrorismus“ verurteilt und auch Medien und Politik schwere Vorwürfe gemacht. „Was hier passiert ist, ist schlicht und einfach Terrorismus“, sagte der US-Präsident am Dienstag in Buffalo. Die Ideologie der Vorherrschaft von Weißen (White Supremacy) sei „giftig“ und habe keinen Platz in Amerika. Er rief alle Menschen im Land dazu auf, diese „Lüge“ zurückzuweisen.

„Und ich verurteile diejenigen, die diese Lüge für Macht, politischen Gewinn und oder Profit verbreiten“, so Biden weiter.

Elf der 13 Opfer waren schwarz
Am Samstag hatte ein Schütze mit einem Sturmgewehr vor und in einem Supermarkt das Feuer eröffnet, zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt. Der 18-jährige Beschuldigte wurde noch am Tatort festgenommen. Den Ermittlern zufolge war die Tat rassistisch motiviert - elf der 13 Opfer waren schwarz, und Buffalo hat eine mehrheitlich schwarze Bevölkerung.

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In Amerika wird das Böse nicht gewinnen, das verspreche ich euch. Der Hass wird sich nicht durchsetzen.

US-Präsident Joe Biden

Biden und seine Frau legten Blumen nieder
Biden besuchte am Dienstag mit seiner Ehefrau Jill den Tatort und legte dort Blumen nieder. Die beiden trafen außerdem Angehörige der Opfer, Ersthelfer, Polizei und örtliche Politikerinnen und Politiker. In seiner emotionalen Rede sprach Biden ausführlich über die Opfer. Der Schütze sei eine „hasserfüllte“ Person. „In Amerika wird das Böse nicht gewinnen, das verspreche ich euch. Der Hass wird sich nicht durchsetzen“, so der US-Präsident. Der Schütze habe „unschuldige Menschen im Namen einer hasserfüllten, auf Angst und Rassismus beruhenden Ideologie massakriert“.

Die Ideologie der White Supremacy sei „pervers“, meinte Biden. Die Anti-Rassismus-Organisation Anti-Defamation League schreibt, „White Supremacists“ gingen davon aus, dass die Weißen Gefahr liefen auszusterben. Sie glaubten, dass fast alle Taten gerechtfertigt seien, die dazu beitrügen, Weiße zu „retten“. Biden prangerte nun an, dass dieser Hass auch durch „Medien, die Politik und das Internet“ geschürt werde. Er sagte allerdings nicht, wen er konkret meinte.

180 Seiten langes Manifest 
Im Internet war ein 180 Seiten langes Manifest mit rassistischen und gewaltbereiten Aussagen aufgetaucht, das dem Schützen von Buffalo zugeschrieben wird. Darin ist auch die Rede von der „Great Replacement Theory“ („Theorie vom großen Austausch“), einem Verschwörungsmythos der extremen Rechten. Darin wird behauptet, nicht-weiße Angehörige anderer Glaubensrichtungen arbeiteten gezielt daran, weiße Christen mit europäischer Abstammung zu „ersetzen“. In den USA findet diese Theorie mehr und mehr Verfechter in Talkshows rechter Sender und Teilen der republikanischen Partei.

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