Ständige Bedrohung

„Die Cyber-Angriffe kommen nun in Wellen“

Oberösterreich
27.04.2022 14:30

Zutrittssysteme funktionierten nicht mehr, die Produktion stand - „zwei Tage ging gar nichts mehr“, erinnert sich Palfinger-Chef Andreas Klauser an den Cyber-Angriff, der den Kranhersteller vor einem Jahr lahmlegte. Die digitale Kriminalität bleibt ein Tabu-Thema. „Dabei ist niemand gefeit“, sagt der Manager aus Molln.

Die Zahl der angezeigten Hacker-Angriffe bei Firmen stieg im Vorjahr in Österreich auf 46.179, dazu kommt die Dunkelziffer. „Ob großer Konzern oder Ein-Personen-Unternehmen - es kann jeden treffen“, sagte Othmar Nagl, Chef der OÖ-Versicherung, bei der Veranstaltung des Instituts für Versicherungswirtschaft in Linz.

Mit dabei war auch Andreas Klauser. Der Palfinger-Chef erlebte im Frühjahr 2021, was ein Cyber-Angriff anrichten kann. Zwei Tage ging beim Kranhersteller gar nichts mehr. Nach der Hilfe von Software-Experten und der Überweisung von Lösegeld lief das Unternehmen nach insgesamt zwölf Tagen wieder auf Hochtouren.

Mit seiner Offenheit will Klauser dazu beitragen, dass die Gefahr der Cyberkriminalität aus der Tabu-Zone geholt wird. „Noch ist das Thema mit viel Scham behaftet und es wird nicht darüber gesprochen, wenn es einen Angriff gab“, so der Manager aus Molln.

Daten in Ordnern abgelegt
Palfinger hat ein eigenes Sicherheits-Team installiert, das die Datenflüsse überwacht. „Außerdem haben wir Daten in gedruckter Form in Ordnern abgelegt und verwahren sie in vier feuersicheren Tresoren“, so Klauser. Jürgen Weiss, Geschäftsführer der ARES Cyber Intelligence GmbH in Leonding, mahnt zur Vorsicht: „Wir befinden uns in einem Cyber-Tsunami, die Angriffe kommen in Wellen. Dabei geht es immer öfter um die Zerstörung von Systemen und nicht nur um die Verschlüsselung.“

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