„Müssen uns ergeben“

Mariupol: Truppen gehen Nahrung und Munition aus

Ausland
12.04.2022 16:25

In der bereits seit Wochen heftig umkämpften Hafenstadt Mariupol gehen den ukrainischen Einheiten nun die Lebensmittel- und Munitionsvorräte aus. Seit mittlerweile sechs Wochen sei keine Lieferung mehr zu ihnen durchgekommen, beklagte ein Soldat am Dienstag auf Facebook. Ein Brite, der Seite an Seite mit den ukrainischen Marinesoldaten kämpft, berichtet auf Twitter, seine Einheit habe gar „keine andere Wahl, als sich zu ergeben“.

Der 28-jährige Brite Aiden Aslin, ein ehemaliger Pfleger, der 2018 in die Ukraine gezogen ist, nachdem er sich in eine Frau aus Mykolajiw verliebt hatte, sagt in einem auf Twitter veröffentlichten Video, den Streitkräften seien die Vorräte ausgegangen, als die Russen vorrückten. Als die Invasion startete, war Aslin in der Donbass-Region stationiert, wo pro-russische Separatisten und die ukrainischen Streitkräfte bereits seit 2014 kämpfen, berichtet die „Daily Mail“.

„Bleiben der Ukraine immer treu“
Ein ukrainischer Soldat, der sich und seine Kameraden als Mitglieder der 36. Marineinfanteriebrigade aus Mariupol vorstellt, betont in einem auf Facebook veröffentlichten Video, er und die anderen würden sich trotz der schwierigen Lage nicht ergeben. „Wir haben unsere Positionen nicht verlassen und bleiben (der Ukraine) immer treu.“

Dann filmt er durch den fensterlosen Raum, in dem mehrere seiner Kameraden ebenfalls in Militärkleidung sitzen. „Alle Ukrainer müssen sich an den Preis für diesen Widerstand erinnern. Und die Sache zu Ende bringen. Den Sieg bis zum Ende durchfechten!“, sagt der bärtige Mann, der tiefe Augenringe hat. Wo genau der Clip aufgenommen wurde, ist nicht klar.

Kämpfer verschanzen sich in Stahlwerk
Viele der im belagerten Mariupol verbliebenen ukrainischen Kämpfer haben sich offensichtlich im Stahlwerk Azovstal verschanzt. Am Montag bekräftigte der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj, die Verbindung zu den Verteidigern Mariupols sei nicht abgerissen. Er reagierte damit auf angebliche Vorwürfe der Marineinfanteristen, es gebe seit zwei Wochen keinen Kontakt mehr zur ukrainischen Militärführung.

Haben Russen Chemiewaffen eingesetzt?
Am Montag hat das Asow-Regiment des ukrainischen Militärs gemeldet, russische Truppen hätten in Mariupol Giftgas eingesetzt. Eine offizielle Bestätigung der Berichte gab es bis dato aber nicht. Großbritannien hatte eine Überprüfung angekündigt der Vorwürfe, fand jedoch keine Beweise für den Einsatz chemischer Waffen.

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