

Gleich zwei Großeinsätze hielten die Feuerwehren am Mittwochmorgen in Hartberg (Steiermark) auf Trab: In einer Abfallverwertungsfirma ist eine unbekannte Chemikalie ausgetreten – es wurde sogar ein AT-Alert ausgelöst, der mittlerweile aber aufgehoben ist. Nur einen Kilometer entfernt gibt es einen Hackschnitzelbrand direkt unter einer Hochspannungsleitung.
Mit einem Schrecken dürften viele Hartberger am Mittwoch aufgewacht sein. Sie bekamen einen AT-Alert auf ihr Handy. Die Nachricht: „Rauchentwicklung aufgrund eines Brandes einer unbekannten Flüssigkeit“. Die Empfehlung: Man solle Türen und Fenster geschlossen halten. Augenzeugen berichteten, dass ganz Hartberg unter einer Rauchdecke war und Chlorgeruch wahrzunehmen war.
Doch was war passiert? „Auf dem Gelände einer Abfallverwertungsfirma war ein noch unbekannter Stoff ausgetreten, es kam zu einer chemischen Reaktion und starker Geruchsbelästigung“, erklärte der Hartberger Bereichsfeuerwehrsprecher Hans Peter Feichtinger der „Krone“. Deshalb wurde vom Zivilschutzverband Steiermark auch eine Warnung ausgesprochen, die vier Gemeinden betraf: Hartberg, Hartberg Umgebung, Grafendorf bei Hartberg und Greinbach.
Entgegen ersten Meldungen war jedoch kein Feuer ausgebrochen. Vier Feuerwehren waren dennoch unverzüglich vor Ort: „Wir müssen abklären, um welchen Stoff es sich handelt und wie wir ihn binden“, so Feichtinger. Auch der Chemiealarmdienst des Landes war im Einsatz. Zusätzlich wurde die Berufsfeuerwehr Graz alarmiert, um bei der Bestimmung des ausgetretenen Schadstoffes behilflich zu sein.
Vor Ort waren außerdem die Bezirkshauptfrau Kerstin Raith-Schweighofer (Bezirk Harberg-Fürstenfeld) und Marcus Martschitsch, Bürgermeister der Stadt Hartberg, sowie Polizei und Rettung. Martschitsch erklärte: „Am Morgen sollten in einem Betrieb nahe dem Bahnhof Fässer geschreddert werden. Darin dürften jedoch noch Reststoffe enthalten gewesen sein, die beim Aneinandergeraten der Fässer eine chemische Reaktion auslösten. Es entwickelten sich Gase, die entwichen und einen leicht beißenden Geruch in der Stadt verteilten.“ Raith-Schweighofer lobte die Einsatzkräfte: „Wir wissen bislang zwar nicht genau, um welchen Schadstoff es sich handelt, aber die Einsatzkette hat super funktioniert.“


Gegen 9.30 Uhr wurde die Warnung wieder aufgehoben. Die Messarbeiten zur Stoffanalyse stellten fest, dass es sich um eine organische Substanz handelte, die keine Gefahr für die Bevölkerung darstellte. Aufgrund des Vorfalls mussten bis zur Entwarnung auch zahlreiche Geschäfte in Hartberg geschlossen bleiben. Insgesamt waren fünf Feuerwehren mit 52 Einsatzkräften und 13 Feuerwehrfahrzeugen vor Ort und leisteten rasche Hilfe.
Türen und Fenster geschlossen halten!
Der Schadstoffeinsatz war aber nicht der einzige Vorfall, der die Feuerwehren der Region am Mittwoch beschäftigte: „Nur rund einen Kilometer entfernt ist direkt unter einer 380-kV-Hochspannungsleitung ein Hackschnitzelbrand ausgebrochen. Wir sind mit drei Wehren vor Ort“, erklärte Feichtinger am Mittwochmorgen.



30 Einsatzkräfte waren mit dem Löschen des in Vollbrand stehenden Holzhaufens beschäftigt. Einsatzleiter Günther Ertl von der Feuerwehr Buch-Geiseldorf erklärte im Gespräch mit der „Krone“: „Eine Wanderin hat das Feuer entdeckt und die Feuerwehr gerufen. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stand bereits der gesamte Haufen in Vollbrand. Eine besondere Gefahr stellte die Hochspannungsleitung dar. Sie musste zumindest zur Hälfte abgeschaltet werden, bevor wir mit den Löscharbeiten beginnen konnten.“ Das dafür benötigte Wasser bezogen die Florianis aus einem 14.000 Liter Wassertank der Feuerwehr Pöllau und der Safen, einem nahegelegenen Bach.
Neben insgesamt sechs Feuerwehren war auch der regionale Stromnetzbetreiber (Feistritzwerke) – welcher Kontrollen an der Hochspannungsleitung durchführte – sowie Rettung und Polizei vor Ort. Bei beiden Vorfällen gab es keine Verletzten.
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