13.04.2022 10:00 |

Aber nicht jeder ...

Volks-Bus Dacia Jogger fällt im Crashtest durch

So werden sie sich das bei Dacia wohl kaum vorgestellt haben: Der Dacia Jogger, der billigste Siebensitzer Europas, hat im Crashtest noch schlechter abgeschnitten als der Sandero, auf dem er basiert. Es hat lediglich zu einem mageren Stern gereicht - und das ist alles andere als zeitgemäß. Interessant: Als Fünfsitzer erntet der Dacia Jogger allerdings zwei Sterne. Wie gibt es das?

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(Bild: kmm)

Es ist eigentlich ganz einfach. Der Jogger wurde nicht wirklich gecrasht, sondern man hat festgestellt, dass er technisch mit dem 2021 gecrashten Dacia Sandero Stepway identisch ist. Abgesehen von der erhöhten Bodenfreiheit, aber die wirkt sich weder beim Frontcrash noch beim Seitenaufprall aus.

„Die Probleme, die wir 2021 festgestellt haben, sind also nach wie vor da - beispielsweise besteht ein stark erhöhtes Verletzungsrisiko für Kinder beim Frontalaufprall und für Erwachsene bei einem Seitencrash“, erklärt ÖAMTC Fahrzeugsicherheitsexperte Max Lang.

Als Fünfsitzer bekommt der Jogger zwei Sterne
Es ist die dritte Sitzreihe, die den Jogger einen Stern kostet. Vor allem weil hier kein Gurtwarner vorhanden ist. Außerdem ist einer der Referenz-Kindersitze nicht montierbar. Ein Test wurde mit dem Jogger tatsächlich durchgeführt, und zwar der Heckaufprall, der mit auf einem Schlitten montierten Sitzen simuliert wird. Hier drohen den Passagieren in Reihe drei bei einem Aufprall von hinten schwere Nackenverletzungen. All das führt zur Abwertung um einen Stern.

Das bedeutet: Bestellt man ihn als Fünfsitzer, ohne dritte Sitzreihe, gelten die Ergebnisse des Dacia Sandero, der Jogger hat also zwei Sterne. Was allerdings auch nicht berühmt ist.

Vier Sterne für Erwachsenen- und Kindersicherheit
Man muss das Ergebnis aber differenziert sehen. „Rein auf die Erwachsenen- und Kindersicherheit bezogen ist der Dacia Jogger als Fünfsitzer ein Vier-Stern-Auto“, stellt Max Lang klar. Beim Siebensitzer gilt das nur für die Erwachsenensicherheit.

Hinsichtlich Fußgängerschutz spricht Lang von drei Sternen, auf zwei Sterne fällt er wegen des Fehlens von Spurhalte- und vor allem Notbremsassistent für Fußgänger und Radfahrer. Der Notbremsassistent reagiert nur auf Autos.

Würde Dacia diese Assistenten einbauen, wären wir wohl bei einer Vier-Stern-Bewertung. „Aber das entspricht eben nicht dem Dacia-Zugang“, erläutert klar. Dacias müssen billig sein. Und irgendwo muss man Abstriche machen.

Was übrigens nicht getestet wird, ist ein tatsächlicher Heckaufprall, der dem Crash an einem Stauende entspricht. Der würde wahrscheinlich verheerend für die Menschen in Reihe drei ausfallen, weil sie sehr nah am Heck sitzen.

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