16.000 sollen es bereits sein, vielleicht schon 20.000, wenn man den Behörden in Kiew glauben darf. Ausländer, die sich auf den Weg in die Ukraine gemacht haben, um dort gegen die Russen zu kämpfen. Für die Freiheit, für die Werte des Westens, wie viele sagen. Angeblich auch Österreicher.
Er hasse die Russen nicht, sagte kürzlich etwa ein junger Kanadier in Lemberg in eine TV-Kamera. Aber man müsse dem Einhalt gebieten, sonst würde die Welt bald in einem einzigen großen Feuerball explodieren.
Ob er Angst habe? Nein, er kenne den Krieg. Habe in Afghanistan gedient. Und außerdem müsse jeder einmal sterben. Und dann, fast kleinlaut, nannte er den wahren Grund für seine Fahrt in die Ukraine. Für seine Reise in den Krieg. Er habe Liebeskummer, sagte er: „Ich sterbe gerade an gebrochenem Herzen.“ Der junge Mann aus Kanada flüchtet also vor seinen verletzten Gefühlen in den Krieg in der Ukraine.
Davonlaufen - das war schon immer einer der wichtigsten Gründe für junge Männer, ihrer Heimat den Rücken zu kehren und etwa in die französische Fremdenlegion einzutreten. Alles vergessen. Neue Identität, neues Leben. Behaftet freilich mit dem Risiko eines vielleicht schnellen, vielleicht grausamen Todes.
Die Russen haben die ukrainischen Fremdenlegionäre jedenfalls zum sprichwörtlichen Freiwild erklärt. 180 von ihnen sollen jüngst bei einem Angriff auf ein Ausbildungslager bei Lemberg getötet worden sein. Auch der junge Kanadier? Fremdenlegionäre sind immer Kanonenfutter ...
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