„Krone“-Kommentar

Heimliche Parole „Dienst nach Vorschrift“

Kolumnen
01.03.2022 06:00

Sucht man nach Gründen für das Blitzkriegs-Debakel des Kriegsherrn Putin, dann steht an vorderster Stelle die mangelnde Kampfmoral der russischen Truppen. Die Soldaten handeln offensichtlich nach ihrer heimlichen Parole „Dienst nach Vorschrift - aber ja nicht mehr“.

Videos zeigen gefangene russische Jungsoldaten, die aus Sibirien geholt wurden und aus Verzweiflung weinen, weil sie nicht wissen, warum sie hier kämpfen sollen: „Man sagte uns, es geht in ein Manöver.“

Eine böse Überraschung erlebt die russische Armee auch durch den Einsatz von Kampf-Drohnen aus der Türkei durch die Ukraine. Sie verhalfen kürzlich schon Aserbaidschan zum Sieg gegen Armenien.

An der Heimatfront räsonieren schon erste Oligarchen. Oleg Deripaska und Michail Fridman riefen zu Frieden auf. „Dieser Krieg spaltet zwei Brudervölker“, so der in Lemberg/Lwiw geborene und in Russland reich gewordene Fridman.

Auf welchen Putin-Nachfolger könnten sich die Oligarchen und Kreml-Prätorianer einigen? Man spricht von Außenminister Lawrow. Denn Russland würde eine(n) Mann/Frau benötigen, der/die danach die Beziehungen zur Welt wieder aufbauen kann.

Das erinnert an den französischen Intrigenspinner und politischen Überlebenskünstler Charles-Maurice de Talleyrand. Er diente drei politischen Systemen, half mehreren Regimen, übertauchte zahlreiche Kriege und war am Ende noch immer glorreicher Außenminister.

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