Winterwandertage

Knirschender Schnee und die klare Bergluft

Kartitsch in Osttirol begeistert mit Wandern im Winter und lädt vom 10. bis 13. März zu den europäischen Winterwandertagen ein. 

Wandern durch eine stille, tiefverschneite Winterlandschaft – der Puls schlägt kräftig, der Schnee knirscht unter den Schuhen, die Luft ist frisch und klar, man spürt einfach das pure Leben. Mein Guide ist Josef Außerlechner. Der leidenschaftliche Vollerwerbslandwirt managt seit Jahren als Bürgermeister höchst erfolgreich die Geschicke der Gemeinde Kartitsch und ist dabei ständig bemüht, den Einheimischen und Urlaubern einiges zu bieten. Da wundert es auch nicht, dass niemand gegen ihn bei der heutigen Bürgermeisterwahl in den Ring steigt.

(Bild: Wallner Hannes)

Unser Ziel ist der Kartitscher Hausberg, der 2115 Meter hohe Dorfberg. „Das ist unser Premium-Winterwanderweg“, lächelt Josef und wandert schnellen Schrittes durchs Winterwunderland in 1900 Metern Höhe und schwärmt: „Hier ist man umgeben von Natur, man fühlt sich einfach wie in einem Paradies!“

(Bild: Wallner Hannes)

Erstes Winterwanderdorf Österreichs
Seit 2018 ist Kartitsch in Osttirol das erste Winterwanderdorf Österreichs. Gelegen in einem der schönsten Hochtäler der Alpen erfüllt das idyllische Bergsteigerdorf perfekt die Sehnsucht nach naturnahen Wintererlebnissen. Doch wie kam man auf die Idee, eigene Wege für Wanderer in den Schnee zu walzen? „Das ist aus der Not heraus entstanden“, spricht Josef offen: „Wir haben kein großes Skigebiet, dafür aber eine wunderbare Landschaft. Bernhard Pichler von der Osttirol Werbung kam dann mit dem Projekt Winterwandern zu uns und wir waren begeistert.“

(Bild: Wallner Hannes)

Um das Winterwandern zu realisieren, brauchte es jedoch eigene Wege: „Wir haben mit 130 Waldbesitzern, dem Forst und vielen anderen gesprochen, um die Genehmigungen zu erhalten“, erklärt der Bürgermeister.

Neun beschilderte Routen
Heute gibt es im 1356 Meter hoch gelegenen Kartitsch neun beschilderte und bestens gepflegte Winterwanderwege in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden. Josef und ich haben inzwischen schon einige Meter zurückgelegt und über Gott und die Welt geplaudert. Es ist unglaublich, wie gut genussvolles Wandern tut und zwar nicht nur dem Körper, sondern vor allem auch dem Kopf. Passend dazu öffnet sich die Landschaft und vor uns thronen die mächtigen Gipfel der Karnischen Alpen. Einfach herrlich.

(Bild: Wallner Hannes)

Passend zum Panorama ist dort ein hölzerner Balkon platziert, der zum Genießen einlädt und natürlich Infos zum Ausblick bietet. Josef: „Entlang unserer Winterwanderwege gibt es natürlich mehrere solcher Rastplätze sowie kleine, überdachte Jausenhütten und sogar winterfeste Hollywood-Schaukeln.“

(Bild: Wallner Hannes)

Europäische Winterwandertage
Besonders freut sich Josef bereits auf die Eröffnung der europäischen Winterwandertage, die vom 10. bis 13. März in Kartitsch stattfinden werden und bei denen er Wanderbegeisterte aus ganz Europa begrüßen wird. Infos dazu gibt es auch online auf www.winterwanderdorf.at

Was das Winterwanderdorf noch auszeichnet, ist, dass die Betriebe den Wandrern auch eigene Rucksäcke, Wanderstöcke und wärmende Sitzunterlagen sowie Thermoskannen mit Tee kostenlos mitgeben.

Es ist beeindruckend, wie konsequent die Kartitscher ihre Winterwanderdorf-Idee umsetzen und auch weiterentwickeln. Der Erfolg spricht ganz klar dafür.