11.01.2022 05:58 |

Anlaufstelle gefordert

Impfen trotz Vorerkrankung? Betroffene in Sorge

Weil sie an Vorerkrankungen leiden, können zwei Pensionistinnen aus dem Burgenland aller Wahrscheinlichkeit nach nicht geimpft werden. Wirklich bestätigen kann ihnen das aber offenbar niemand. Die beiden Damen fühlen sich allein gelassen und blicken mit Sorge auf die bevorstehende Impfpflicht.

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„Seit zwei Jahren bin ich wie eingesperrt“, sagt Frau S. aus dem Nordburgenland. Beim Friseur war die 70-Jährige seit einigen Monaten nicht mehr. Denn impfen lassen hat sie sich bisher noch nicht. „Wenn keine Gefahr bestehen würde, würde ich mich impfen lassen“, meint die Pensionistin. Schon bei der Behandlung wegen Osteoporose habe sie jedoch schwere Reaktionen gezeigt. Da sie noch mit weiteren Leiden zu kämpfen hat, hat sie große Bedenken gegen den Piks. Wirklich ernst genommen werde sie allerdings nicht. Ihr Hausarzt habe sich nicht einmal ihre Befunde angeschaut. Attest habe sie ebenfalls keines erhalten.

Eigene Anlaufstelle für Betroffene gefordert
Frau E. aus dem Südburgenland geht es ähnlich. Die 85-Jährige befindet sich in einem Pflegeheim und benötigt eine Sauerstoff-Maske. Eine FFP2-Maske kann sie deswegen gar nicht tragen. Weil sie jedoch zuletzt bei ihrer Tochter zu Besuch war, darf sie nun vorerst nicht im Speisesaal mit den anderen gemeinsam essen. „Ich werde dafür bestraft, dass ich nicht geimpft bin. Ich bin verzweifelt“, meint sie. Sie hat ebenfalls gesundheitlich zu kämpfen und daher Bedenken gegen das Vakzin. Doch auch bei ihr wollte der Hausarzt kein Attest ausstellen. Beide Frauen wissen nicht, was die künftige Impfpflicht für ihre jeweiligen Fälle bedeutet. Ein Problem, das wohl auch andere haben. „Es braucht eine Stelle, an die wir uns hinwenden können“, meint Frau S.

Warten auf Regelung vom Bund
Hinzu kommt, dass anscheinend viele Ärzte zögern, Betroffenen entsprechende Atteste auszustellen. Zu groß scheint die Angst unter den Medizinern, unfreiwillig zu Gehilfen für Impfgegner zu werden. Die Ärztekammer ersucht in den Fällen der beiden Frauen noch um Geduld. Es gelte abzuwarten, wie das endgültige Gesetz zur Impfpflicht aussehen werde. „Wir hoffen, dass es ein klares Regelwerk geben wird“, erklärt Kammer-Direktor Thomas Bauer.

Nur wenige Ärzte sollen entscheiden dürfen
Er würde sich wünschen, dass nur eine Handvoll Ärzte - zum Beispiel die Amtsärzte - entscheiden können, für wen die Pflicht gilt und für wen nicht. Ansonsten laufe man Gefahr, dass die Menschen vor allem zu den weniger strengen Medizinern pilgern. Allen, die aus gesundheitlichen Gründen Bedenken wegen der Impfung haben, rät der Kammer-Direktor, sich direkt an den Hausarzt zu wenden. 

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