
Ungewollt zu Komplizen werden Oberösterreicher, die auf die massenhaft verschickten SMS der Paket-Gauner hereinfallen und das Programm aktivieren. Denn dann werden ihre eigenen Handys zum Vervielfältigen der Betrugsnachrichten verwendet. Wer dann keine Flat-Rate hat, bekommt neben Anrufen von anderen Opfern auch noch die böse Überraschung in Form der hohen Rechnung!
„Ich habe einige Nummern zurückgerufen. Einmal hob eine Dame aus Molln ab, einmal eine aus Niederwaldkirchen oder Niederneukirchen, da hab’ ich nicht so genau aufgepasst. Sie fielen aus allen Wolken, hatten aber die SMS mit den angeblichen Paketinformationen aufgemacht“, berichtet ein „Krone“-Leser aus Traun, der - wie fast alle Oberösterreicher - derzeit mit den gefälschten Nachrichten über abzuholende Packerln bombardiert wird.
Zufallsnummern generiert
„Ich habe auch Absendernummern angerufen, diese existieren wirklich“, weiß der Chef der Betrüger-Jäger am Landeskriminalamt OÖ, Gerald Sakoparnig. Die Schadsoftware, die man sich mit dem Öffnen der SMS aufs Handy holt, macht in der Regel zwei Sachen: Sie durchsucht das Handy nach Informationen übers Online-Banking samt Passwörtern. Und sie macht die Opfer zu Komplizen, indem sie am infizierten Handy Tausende SMS mit Zufallsnummern generiert, ins In- und Ausland verschickt. Und zwar so, dass die Opfer das gar nicht mitbekommen. „Erst auf der Rechnung scheint es auf“, weiß Sakoparnig - derzeit sind die „Kollateralschäden“ durch hohe Rechnungen höher als die bekannt gewordenen Schäden durch die Software. „Die Betreiber sind aber meist kulant, wenn es eine Polizeianzeige gibt.“
Was tun, wenn man eine Betrugs-SMS geöffnet hat?
Sofort das Handy auf Flugmodus stellen.
Telefon auf Werkseinstellung zurückstellen - selbst machen oder im Shop.
Netzanbieter kontaktieren und fragen, ob man selbst Nachrichten verschickt hat und Kosten anfallen.
Erst dann zur Polizei, wenn’s einen Schaden gibt.
„Am besten solche SMS ignorieren und ungelesen löschen“, rät der Betrugsexperte.
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