Harnische restauriert

Steirisches Geschenk für die Schweizer Garde

Steiermark
12.11.2021 10:15

Über ein Jahrzehnt dauerte die Arbeit, nun ist das Projekt abgeschlossen: Ein Team des Grazer Landeszeughaus hat 83 historische Harnische der päpstlichen Schweizer Garde restauriert - als Geschenk an Papst Benedikt XVI. Am Donnerstag wurde die letzte Rüstung feierlich im Vatikan übergeben.

Die Nieten waren ausgerissen, die Gelenke abgewetzt, die Innenseite mit Rost überzogen: Hunderte Jahre haben die Schweizer Gardisten im Vatikan ihre Harnische getragen. Dementsprechend schlecht war der Zustand in den 2000er-Jahren. „Als die Harnische gemacht wurden, war die Durchschnittsgröße der Gardisten 150 Zentimeter“, sagt Kommandant Christoph Graf. Heute müssen die jungen Schweizer mindestens 174 cm groß sein, um überhaupt aufgenommen zu werden. „Trotzdem steckten wir unsere Männer in die Uniformen.“

Neuer Glanz dank steirischem Handwerk
Jetzt erstrahlen die Harnische in der Waffenkammer wieder im alten Glanz des 16. Jahrhunderts - dank steirischem Handwerk. Wie es dazu kam? Am 8. September 2007 besuchte Papst Benedikt XVI. Mariazell. „Ich habe mich gefragt, ob wir ihm statt eines Kunstwerks auch eine Dienstleistung schenken könnten“, erzählt Wolfgang Muchitsch, Direktor des Universalmuseum Joanneum und Initiator des Projekts.

Über 13 Jahre hinweg besuchte das Restauratoren-Team des Landeszeughauses acht Mal den Vatikan. Sie ließen Rost verschwinden, erneuerten die Lederriemen und polierten das Metall auf Hochglanz. 4500 Arbeitsstunden, 6500 Nieten und sieben Hirsche (für das Leder) später übergab die Delegation am Donnerstag den letzten Feldweibel-Harnisch. „Es war uns eine große Ehre und Freude“, sagt Direktor Muchitsch. Die Steiermark sei „stolz“, sagt Kulturlandesrat Christopher Drexler: „Wir übernehmen Verantwortung für den Umgang mit der Geschichte.“

Rüstungen landen im Museum
Getragen werden die Rüstungen jetzt übrigens nicht mehr. Sie landen im Museum. Die neuen Harnische, die von den Gardisten heute getragen werden, kommen aus Molln in Oberösterreich und entsprechen den Größen des 21. Jahrhunderts.

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