Zwei Tote und fünf Verletzte nach einer Mühlviertel-Rundfahrt einer Mopedgruppe aus dem Innviertel: Der Autofahrer, der das Unfalldrama verschuldet hat, kann sich an nichts erinnern. In Linz wurde der 65-Jährige aus Waldhausen am Montag zu 2040 Euro Geldstrafe und sieben Monaten bedingt verurteilt. Nicht rechtskräftig.
Es sei keine Schutzbehauptung, dass sich sein Mandant nicht erinnern kann, so der Verteidiger. Er vermutet eine dissoziative Amnesie, die sich wie ein Schutzmantel über das Gehirn breitet und die Geschehnisse vom 3. Juni 2021 zudeckt. „Es gibt nichts zu rütteln, er ist leider von der Straße abgekommen“, sagt er betroffen über den Horrorunfall.
Lenker flehte: „Lieber Gott, nur keine Toten“
Der Angeklagte bekannte sich schuldig. Er konnte sich nur mehr erinnern, dass er den Tempomat bedient hatte und dass er gegen einen Wegweiser stieß, der sich umbog. Dann habe er Rauch gesehen, dachte das Auto brennt, es handelte sich aber um die Gase der Airbags. Als er aus dem Auto ausstieg, soll der 65-Jährige gerufen haben „Bitte, bitte lieber Gott, nur keine Toten“, schilderte seine Ehefrau, die mit ihm im Unfallfahrzeug saß, als Zeugin.
Bitte, bitte lieber Gott, nur keine Toten.
Der 65-Jährige, als er nach dem Unfall aus dem Auto stieg
Sein Flehen wurde nicht erhört. Thomas G. (48) aus Senftenbach und Sascha S. (29) aus St. Martin /I., Mitorganisator des Festivals „Woodstock der Blasmusik“, das nach dem Unfall abgesagt wurde, starben.
Angeklagter nahm Bedenkzeit
Mit den Überlebenden, die als Zeugen beim Prozess in Linz aussagten, ging Richterin Petra Fahrenberger sehr behutsam um. Sie trauern noch immer, leiden an den Folgen ihrer Verletzungen. Das Urteil – 2040 Euro Geldstrafe und sieben Monate bedingt – ist nicht rechtskräftig. Der Angeklagte nahm Bedenkzeit
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