Urteil in Südkorea

Google zu Strafe von 150 Millionen Euro verdonnert

Web
14.09.2021 08:41

Südkoreas Kartellbehörde hat Google wegen Wettbewerbsbehinderung mit einer Geldstrafe von mindestens 207,4 Milliarden Won (rund 150 Millionen Euro) belegt. Die koreanische Kommission für fairen Handel (KFTC) wirft dem Konzern vor, Gerätehersteller daran zu hindern, andere, von Google nicht genehmigte Versionen des Android-Betriebssystems zu entwickeln oder zu nutzen.

Die Kommission wies Google LLC, Google Asia Pacific sowie Google Korea am Dienstag an, diese Praxis zu ändern. Die Höhe der Strafe ist laut KFTC noch nicht abschließend festgelegt worden. Sie könne sich nach erneuter Prüfung erhöhen, sagte eine Sprecherin.

Laut KFTC mussten einheimische Smartphone-Hersteller wie Samsung oder LG, die Android-Apps oder -Dienste von Google nutzen wollen, bisher Verträge mit dem Internetunternehmen schließen, die ihnen eine Reihe von Beschränkungen auferlegen. Damit verhindere Google Wettbewerb.

Die Behörde untersagte Google nun, Herstellern sogenannte Anti-Aufsplitterungsvereinbarungen aufzuzwingen. Demzufolge dürfen Gerätehersteller keine modifizierten Versionen von Android OS - sogenannte Android-Forks - auf ihre Produkte installieren.

Google kündigte Berufung an
Google will gegen die Entscheidung Berufung einlegen. Der US-Konzern begründete die Haltung damit, dass die Entscheidung nicht widerspiegele, welche Vorteile Android den Verbrauchern biete. Das Kompatibilitätsprogramm von Android habe „unglaubliche Hardware- und Software-Innovationen angestoßen“ und den koreanischen Herstellern und Entwicklern enorme Erfolge beschert. „Dies wiederum hat zu einer größeren Auswahl, Qualität und einem besseren Nutzererlebnis für die koreanischen Verbraucher geführt.“ Die Entscheidung der KFTC ignoriere diese Vorteile und werde die Vorteile, die Verbraucher genössen, untergraben.

Weiterer Rückschlag
Für Google ist das Urteil ein weiterer Rückschlag innerhalb kürzester Zeit. Erst am Montag war das „Anti-Google“-Gesetz in Südkorea in Kraft getreten, das sich gegen die Dominanz von Google und Apple im App-Sektor richtet. Das Gesetz soll verhindern, dass die Betreiber von App-Marktplätzen ihre Bezahlsysteme für In-App-Käufe den Software-Entwicklern aufzwingen.

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