Demo zu Afghanistan

1500 Menschen vor ÖVP-Zentrale und Kanzleramt

Wien
19.08.2021 20:39

Humanitäres Engagement Österreichs für die Bevölkerung in Afghanistan haben am Donnerstag die SPÖ-Frauen und die Volkshilfe bei einer Demonstration in Wien gefordert. Auf der Solidaritätskundgebung mit Unterstützung des Black Voices Volksbegehrens wurde nochmals auf die dramatische Lage der Frauen und Mädchen nach der Machtübernahme der Taliban hingewiesen. Am frühen Abend demonstrierten dann zumindest 1500 Menschen vor ÖVP-Zentrale und Kanzleramt.

„Die internationale Staatengemeinschaft muss diese Frauen schützen und ihnen rasche Hilfe zukommen lassen“, betonte SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner in ihrer Rede am Donnerstagvormittag am Platz der Menschenrechte. Die Situation der Frauen und Mädchen sei „brutal und grausam“. Bei der Unterdrückung dürfe man nicht länger zuschauen. „Holt die Frauen raus“, appellierte Holzleitner.

„Diese Frauen hört niemand mehr“
Die afghanische Botschafterin in Österreich, Manizha Bakhtari, nahm ebenfalls an der Kundgebung teil und erinnerte an die frauenpolitischen Errungenschaften der letzten 20 Jahre in Afghanistan. „Diese Frauen hört niemand mehr“, sagte sie. Vor zwei Wochen war Bakthari ins Außenamt bestellt worden, weil sie Österreich gebeten hatte, Abschiebungen in das Krisenland zu stoppen. Jetzt sind diese gar nicht mehr möglich.

Die Wiener SPÖ-Frauenvorsitzende Marina Hanke erneuerte die Bereitschaft der Stadt Wien, konkret Hilfe zu leisten und bedrohte afghanische Frauen aufzunehmen: „Wien ist Menschenrechtsstadt und Wien ist eine Stadt, die internationale Solidarität lebt.“ Vor Kurzem hatte sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bereit erklärt, gefährdete Menschen aus Afghanistan aufzunehmen - etwa Aktivistinnen, die für Frauenrechte kämpfen.

Solidarität „Waffe gegen Unterdrückung“
Auch die Volkshilfe Wien unterstütze die Aufnahme von flüchtenden Frauen, bekräftigte Geschäftsführerin Tanja Wehsely. Sie betonte bei der Kundgebung die internationale Solidarität der Frauen. Diese sei „die stärkste Waffe gegen die Unterdrückung“.

Am Abend forderten dann mehrere Hundert Menschen vor der ÖVP-Zentrale sichere Fluchtwege für Menschen, die der Taliban-Diktatur entkommen wollen. Organisiert hatte die Organisation die Partei „Links“. „Was es jetzt braucht, sind sicher keine Diskussionen über Abschiebungen und Grenzschließungen, sondern sichere Fluchtwege für Menschen auf der Flucht vor Folter und Tod“, sagte Links-Sprecherin Anna Svec laut einer Aussendung.

Die Organisatoren sprachen von 2500 Teilnehmern, die Polizei von 1500. Nach dem Auftakt bei der ÖVP zog die Demo vor das Bundeskanzleramt am Ballhausplatz weiter.

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