Hunderte Vermisste

Erdbeben in Haiti: Über 1000 Todesopfer geborgen

Ausland
16.08.2021 06:37

Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti steigt und steigt weiter: Bisher seien 1297 Leichen geborgen worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Sonntag mit. Hunderte weitere Menschen werden noch vermisst, mehr als 5700 Menschen wurden bei dem Erdstoß der Stärke 7,2 am Samstag verletzt. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigen wird.

Die Erschütterungen richteten schwere Schäden an. Unzählige Gebäude stürzten ein, darunter ein mehrstöckiges Hotel in der Stadt Les Cayes. Zahlreiche Einwohner beteiligten sich an den Bergungsarbeiten. Das Österreichische Rote Kreuz stellt 75.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung, die Caritas ruft zu Spenden auf.

Weitere Bedrohung durch Tropensturm
Unterdessen rückt der Tropensturm „Grace“ auf den bitterarmen Karibikstaat zu. Er soll am Montagabend mit heftigen Regenfällen auf Land treffen und dürfte die Rettungs- und Sucharbeiten zusätzlich erschweren.

Die USA hatten Soforthilfe angeboten. Mittlerweile sind mehrere Jayhawk-Hubschrauber der US-Küstenwache im Einsatz. Die Besatzungen bergen Verletzte und bringen sie zur Behandlung in Haitis Hauptstadt Port-au-Prince.

Es mache ihn „traurig“, dass Haiti in einer ohnehin schwierigen Zeit von einem Erdbeben getroffen worden sei, hatte Präsident Joe Biden zuvor erklärt. Das bitterarme Land steckt mitten in einer schweren politischen Krise. Diese war durch die Ermordung von Präsident Jovenel Moise Anfang Juli ausgelöst worden.

Macron sagt Hilfe zu
Auch Frankreich kündigte Unterstützung an: „Frankreich bleibt an der Seite von Haiti und von dessen Volk und hält sich bereit, um zu unterstützen“, erklärte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Sonntag auf Twitter. „Unsere Gedanken sind bei denen, die einen Angehörigen verloren haben oder die ihre Häuser und einen Teil ihres Lebens haben einstürzen sehen.“ Haiti war ab 1697 eine französische Kolonie. Nach der Unabhängigkeit 1804 waren die Beziehungen zwischen beiden Staaten oft gespannt.

UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, er habe mit großer Betroffenheit von den tragischen Verlusten an Menschenleben und Verletzungen erfahren. Die Vereinten Nationen unterstützten die Bemühungen der Regierung, den von dem Erdbeben Betroffenen zu helfen.

Auch Papst Franziskus äußerte Anteilnahme: „Ich möchte meine Nähe zu diesen liebenswerten Einwohnern zum Ausdruck bringen, die so hart von dem Erdbeben getroffen wurden“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche nach dem traditionellen Angelus-Gebet am Sonntag in Rom.

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