Betrugsverdacht

Verschollene Pelze in „Auktionshaus“: Festnahme!

Ombudsfrau
06.08.2021 14:00

Wir haben mehrmals über diese Causa berichtet: Kunden haben dem „Auktionshaus Baden“ Pelze, Schmuck, Gold oder Gemälde zum Verkauf überlassen. Versteigert wurden die Gegenstände offenbar nie - und meist auch nicht an die Besitzer retourniert. Dafür aber eine Gebühr für die angebliche Reinigung der Pelze kassiert. Gegenüber der Ombudsfrau hat der vermeintliche Auktionator stets alle Vorwürfe bestritten. Seinem Treiben wurde nun von der Polizei ein Ende gesetzt. Er wurde wegen Betrugsverdachts festgenommen, für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Die Masche war immer dieselbe: Über Zeitungsannoncen suchte das „Auktionshaus Baden“ - das auch als „Auktionshaus Bella“, „Auktionshaus Österreich“ und auf Facebook bzw. in Eisenstadt als „Pfandhaus Eisenstadt“ firmierte - Pelzmäntel, Münzen, Schmuck, Armbanduhren und andere wertvolle Dinge für angebliche Versteigerungen. Ella S. aus Wien beispielsweise hatte 2018 zwei Pelze und einen Ledermantel zur Versteigerung übergeben.

Für die Reinigung der Mäntel musste die ehemalige Geschäftsfrau 600 Euro zahlen. Als Verkaufserlös stellte man ihr 9000 Euro in Aussicht. Geld hat Frau S. nie eines gesehen. Und auch ihre Mäntel habe sie nicht zurückbekommen, obwohl ihr das mehrmals versprochen worden sei, so die Leserin. Sie erstattete deshalb Anzeige. Ihr gleich getan hat es Ernst H., der eine Lithografie und einen Pelz - für dessen Reinigung ebenfalls kassiert wurde - dem „Auktionshaus“ überlassen und dann nie wieder etwas gehört hatte.

Rund 30 Betroffene meldeten sich bei der „Krone“-Ombudsfrau
Wie Frau S. und Herrn H. ist es vielen Kunden ergangen, alleine rund 30 Betroffene haben sich nach den Ombudsfrau-Berichten bei der „Krone“ gemeldet. Ihre zur Auktion übergebenen Objekte seien nicht verkauft, aber auch nicht wieder retourniert worden. Nur selten habe man Geld erhalten bzw. die nicht veräußerten Pelze retour bekommen. Auch einen Nachweis über die angebliche Reinigung der Pelze gab es nie. Um deren Vertrauen zu gewinnen, legte der „Auktionator“ seinen Kunden immer wieder auch seinen Personalausweis, Führerschein und die E-Card vor bzw. ließ sich mit den Pelzen fotografieren.

Vorwürfe stets bestritten, nun Festnahme wegen Betrugsverdachts
Gegenüber der Ombudsfrau hatte das „Auktionshaus Baden“ stets alle Vorwürfe bestritten und - auch mittels Anwaltsschreiben - auf einen Einbruch verwiesen. Durch umfangreiche und akribische Ermittlungen ist es Beamten des Landeskriminalamts Wien nun gelungen, den vermeintlichen Auktionator festzunehmen. Dem 43-jährigen Deutschen wird gewerbsmäßiger Betrug und auch Sozialbetrug - er soll jahrelang zu Unrecht Mindestsicherung bezogen haben - vorgeworfen. Bei einer Dursuchung seiner Wohnung wurden rund 600 Pelzmäntel sichergestellt. Der Mann, für den die Unschuldsvermutung gilt, befindet sich in einer Justizanstalt.

Porträt von Ombudsfrau
Ombudsfrau
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