Nachbarn machtlos

Lärmbelästigung: Pfeifender Neubau nervt Anrainer

Kommt der Wind aus einer bestimmten Richtung, wird es rund um den Neubau in einer ansonsten beschaulichen Gemeinde in Niederösterreich laut. Nachbarn wie Behörde sind machtlos.

Das Geräusch ist nicht zu überhören. Wie ein laut quietschender Zug. Davon konnte sich die Ombudsfrau anhand eines Videos überzeugen. Bloß Schienen gibt es in der Nähe nicht.

Anrainer: „Wir dachten zuerst, es liegt an den Wärmepumpen“
Erstmals zu hören sei das Pfeifen im Vorjahr gewesen, nachdem bei einer kleinen, neuen Reihenhaussiedlung Wärmepumpen auf den Dächern und Glasgeländer auf den Balkonen in den Obergeschossen montiert worden seien, so die Anrainer. „Wir dachten zuerst, es liegt an den Wärmepumpen. Jetzt sind wir uns sicher, dass die Abstände zwischen den Glasplatten zu groß sind und man diese einfach mit einem U-Profil verschließen kann, um für Ruhe zu sorgen.“

Der Aufenthalt im Freien kaum möglich
Direkt betroffen seien mindestens 14 Anrainerfamilien. „Selbst durch unsere dreifach verglasten Fenster ist das Pfeifen bei starkem Wind noch zu hören. Im Freien ist es dann fast nicht auszuhalten“, schildert einer der Nachbarn. Rund alle zwei Wochen komme der Wind aus der „richtigen“ Richtung und dann gehe das Pfeifen auch über mehrere Tage. Weder Bauträger noch Gemeinde seien bisher tätig geworden. „Vielleicht können Sie Bewegung in die Sache bringen“, so der Hilferuf.

Dem Bürgermeister sind die Hände gebunden
Der Bürgermeister der niederösterreichischen Gemeinde kennt die Beschwerden, wie er der Ombudsfrau auf Anfrage bestätigt. Möglichkeiten zum Einschreiten, habe er leider keine. Die Bauordnung sehe im Rahmen eines Bauverfahrens keine Prüfung vor, ob Gebäude bei Wind Geräusche verursachen. Es gebe daher keine Grundlage für die Baubehörde eine Beschau oder Änderungen zu verlangen. Zumal sei nicht geklärt, was das pfeifende Geräusch verursacht.

Keine Lösung in Sicht
Sieht also so aus, als müssten die Anrainer weiter mit dem lauten Pfeifen leben und hoffen, dass ihnen zumindest der Wind hold ist. Der Bauträger hat bisher zwar versichert, er werde etwaige notwendige Änderungen an den Gebäuden prüfen, gelöst hat er das Problem bisher aber nicht.