Fünf Jahre vor EU

Gewesslers Klimaplan: Verbrenner-Ende schon 2030

Politik
16.07.2021 12:35

Am Mittwoch hat die EU-Kommission ihren viel beachteten Klimaplan präsentiert, wonach in der EU ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zugelassen werden sollen. Zwei Tage später zieht Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) nach - und schert auf die Überholspur aus. Der österreichische „Mobilitätsmasterplan“ sieht das Ende des Verbrenners schon für 2030 vor. So soll bis 2040 Klimaneutralität erreicht werden.

Rund 30 Prozent der heimischen Emissionen kommen aus dem Verkehr. Zur Bewältigung der Klimakrise hat Gewessler im am Freitag präsentierten „Mobilitätsmasterplan 2030“ fünf Ziele festgeschrieben. Größter Aufreger ist wohl das Vorhaben, ab 2030 nur noch emissionsfreie Neuwagen zuzulassen. „Die Zukunft des Autos steht unter Strom“, sagte Gewessler. Im Juni seien bereits 13,9 Prozent der Neuzulassungen auf Elektroautos entfallen. „Wir haben uns ins absolute Spitzenfeld vorgearbeitet.“

Nachtzüge statt Kurzflügen
Als weiterer Punkt sollen Nachtzüge Kurzstreckenflüge ersetzen. „Wir werden unsere vollen Kapazitäten auf der Schiene mobilisieren“, kündigte ÖBB-Chef Andreas Matthä an. Weiters wurde die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene genannt. Derzeit liegt der Anteil des Güterverkehrs bei 31 Prozent, bis 2040 soll er auf 40 Prozent steigen.

Vierter Punkt des Plans ist die Erhöhung der Mobilität aus eigener Kraft, also zu Fuß gehen und Rad fahren. Insgesamt soll der Anteil der Wege, die aus eigener Kraft zurückgelegt werden, bis 2040 auf 35 Prozent steigen. Derzeit trifft dies auf 23 Prozent aller Strecken zu.

Grüner Sprit für Flugzeuge und Lkw
Als fünften Punkt nannte Gewessler den Einsatz von grünem Treibstoff für Flugzeuge und Schwerverkehr. Dazu gehören etwa E-Fuels oder Wasserstoff. Ab 2035 sollen in Österreich alle neu zugelassen Lkw emissionsfrei fahren. 2040 sollen dann wiederum alle Flugzeuge emissionsfrei unterwegs sein.

Autobahn-Ladestationen alle 65 Kilometer
Dafür ist auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur erforderlich. Entlang der Autobahnen und Straßenbahnen gibt es derzeit 156 Ladepunkte für Pkw. Bis Ende des Jahres sollen es 200 sein. „Damit erreichen wir das Ziel, dass alle 65 Kilometer am Autobahnen- und Schnellstraßennetz eine Ladestation zur Verfügung steht“, sagte Asfinag-Vorstand Josef Fiala.

„Haben nun viel Arbeit vor uns“
Der vorgelegte Mobilitätsmasterplan hat 60 Seiten und könne als „Karte und Kompass“ gesehen werden. „Es ist ein Plan mit dem was wir brauchen, dass uns die Mobilitätswende gelingt. Wir haben nun viel Arbeit vor uns, um all das zu konkretisieren“, sagte Gewessler.

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