Wirbel um Gästeliste

Katerstimmung vor der Beförderung zum Leutnant

Niederösterreich
20.08.2025 10:00

Zur Verabschiedungsfeier der neuen Leutnante in der Militärakademie in Wiener Neustadt wurden heuer viele Ehrengäste nicht eingeladen. Weil sie im Vorfeld gegen die „ungerechte Bezahlung“ der Neo-Akademiker protestierten?

In wenigen Wochen ist ein großer Tag im Leben von rund 100 Soldaten. Nach vier Jahren intensiver Ausbildung zum Berufsoffizier werden sie offiziell von der Theresianischen Militärakademie zu Leutnante „ausgemustert“. Doch während die Vorbereitungen der Feiern auf Hochtouren laufen, werden sie heuer durch die Abwesenheit zahlreicher Ehrengäste überschattet.

„Keine Gründe für fehlende Einladung“
Mehrere Bundesheer-nahe Vereine und Institutionen wurden entgegen der Vorjahre dieses Mal nicht eingeladen. So etwa die Interessensgemeinschaft der Berufsoffiziere (IGBO). „Die Gründe dafür wurden uns nicht erklärt“, kritisiert Präsident Siegfried Albel. An den Kosten könne es seiner Meinung nach nicht liegen. „Es sind bei diesem Teil der Ausmusterungsfeiern schon früher durch meine Person oder andere geladene Gäste keine Kosten entstanden.“

In der MilAk in Wiener Neustadt findet die Verabschiedungsfeier statt.
In der MilAk in Wiener Neustadt findet die Verabschiedungsfeier statt.(Bild: P. Huber)

Stattdessen hat Albel eine ganz andere Vermutung. Zusammen mit mehreren anderen (ehemaligen) Offizieren hat er zuletzt mehrfach die Bezahlung von Leutnanten kritisiert. Obwohl sie Akademiker sind (für die Ernennung zum Berufsoffizier ist neben dem Truppenoffizierslehrgang auch das Absolvieren des FH-Bachelorstudiengangs „Militärische Führung“ Voraussetzung), werden sie beim Sold nur Maturanten gleichgestellt.

Im Schnitt verliert das Bundesheer alle drei Jahre einen kompletten Lehrgang, die meisten davon an die Privatwirtschaft. Die Bezahlung soll Hauptgrund dafür sein.

Nachmittags nein, abends ja
Laut Thomas Lampersberger von der MilAk, die für die Einladungen zuständig ist, habe es aber viel einfachere Gründe. „Wir haben im Saal nur Platz für 750 Leute. In der Vergangenheit mussten wir Angehörige der Leutnante ausladen, dabei ist die Feier extra für sie. Es ist eine MilAk-interne Veranstaltung“, betont er. Daher würden heuer 500 statt 400 Plätze für Verwandte der Leutnante reserviert sein.

Für andere Gäste bleiben daher nur mehr 150 statt 250 Einladungen übrig, die meisten gehen an Bundesheer-Angehörige, die unmittelbar mit der Ausbildung der Männer und Frauen zu tun hatten. Am Abend werde die Feier dann jedoch auf den Theresienplatz ins Freie verlagert. „Dort haben wir keine Platzprobleme, dazu sind auch wieder alle Ehrengäste geladen“, erklärt Lampersberger.

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