Nur geimpft in Discos?

Wien prüft strengere Corona-Regeln für Nachtgastro

Wien
19.06.2021 13:27

Weitreichende Lockerungen bei den Corona-Maßnahmen hat die Bundesregierung für den Juli angekündigt (siehe auch Video oben). Die Stadt Wien ist allerdings skeptisch und prüft regionale Verschärfungen. So kursieren bereits Ideen für eine „Impfpflicht“ in Clubs und Discotheken oder eine Ausdehnung der Maskenpflicht.

Das Büro des Wiener Bürgermeisters verweist unter anderem auf die aktuellen Virusmutationen und die Situation in Lissabon. So ist die portugiesische Hauptstadt an diesem Wochenende weitgehend abgeriegelt, weil die besonders ansteckende Delta-Variante dort zuletzt für steigende Infektionszahlen sorgte.

„Es ist daher angesagt Vorsicht walten zu lassen“, heißt es aus dem Bürgermeister-Büro im Hinblick auf diese Entwicklung. Den „sehr offensiven“ Umgang der Bundesregierung mit den angekündigten Lockerungen ab Juli sehe man kritisch. Geprüft wird nun, wo es in Wien gegebenenfalls strengere Regelungen als auf Bundesebene geben könnte. Man werde jedenfalls nur notwendige Verschärfungen durchführen, beteuerte ein Bürgermeister-Sprecher: „Man wird ganz genau überlegen, welche Maßnahmen vorstellbar sind.“

Zitat Icon

Man wird ganz genau überlegen, welche Maßnahmen vorstellbar sind.

Ein Sprecher von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)

Disco-Zutritt nur für Geimpfte?
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) schlug bereits eine 1-G-Regel für die Nachtgastronomie vor. So sollten nur Geimpfte Zutritt zu Clubs oder Discotheken erhalten, wenn wieder gefeiert und getanzt werden darf. Die Ärztekammer spricht sich ebenfalls gegen den Einsatz der 3-G-Regel bei der Wiedereröffnung der Nachtgastronomie aus. Ein Test allein sei für den Club-Besuch noch zu wenig, da dieser nach wie vor nur eine „Momentaufnahme“ darstelle.

Entscheidung wird in den nächsten Tagen getroffen
Welche regionalen Verschärfungen überhaupt möglich sind, hängt vom Verordnungstext der Bundesregierung ab. So wurde etwa angekündigt, dass künftig nur noch ein Mund-Nasen-Schutz in den „Öffis“ nötig ist. Wien könnte dann etwa trotzdem eine FFP2-Maske vorschreiben. „Eine Entscheidung wird in den nächsten Tagen erfolgen“, betont das Bürgermeister-Büro.

Kritik: „Provokation der Sonderklasse“
Kritik an den Überlegungen kam am Samstag von ÖVP und FPÖ. „Anstatt die Menschen in unserem Land neuerlich mit skeptischen Aussagen frei jeglicher Fakten hinsichtlich der lang ersehnten Öffnungsschritte zu verunsichern, wäre die Wiener Stadtregierung, allen voran Chaos-Gesundheitsstadtrat Peter Hacker, besser beraten, seine Energie in einen schnelleren Impffortschritt in Wien zu stecken“, mokierte sich die Gesundheitssprecherin der Volkspartei, Gaby Schwarz. Wiens FP-Chef Dominik Nepp sprach von einer „Provokation der Sonderklasse“, sollte eine „Impfpflicht“ für Clubs oder Diskotheken eingeführt werden.

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