Preise viel zu niedrig
Italienische Bauern zerstören Wassermelonen
Nur 7 bis 8 Cent pro Kilo bekommen heimische Bauern in Süditalien für ihre Wassermelonen. In den Supermärkten haben sich die Preise für das Obst in den vergangenen Jahren hingegen verdreifacht. Die Reaktion der Bauern: Sie lassen die Melonen auf den Feldern verrotten.
Ganze Felder reifer Wassermelonen werden derzeit in der Provinz Crotone in der süditalienischen Region Kalabrien vernichtet und auf den Feldern liegengelassen. Der Grund: Den Landwirten werden von den Händlern lediglich 7 bis 8 Cent pro Kilo geboten, meldete der italienische Bauernverband Coldiretti. Der angebotene Preis decke nicht einmal die Produktionskosten, kritisiert der Verband. Gleichzeitig seien in den Supermärkten reichlich Wassermelonen aus dem Ausland zu finden.
Wir können nicht akzeptieren, dass landwirtschaftliche Arbeit wie Abfallware behandelt wird.
Pietro Bozzo, Direktor von Coldiretti
Auch bei gelben Melonen sei es zu einem Preisverfall gekommen, der zusätzlich durch Dürre verschärft werde. Die Situation erschwere eine bereits bestehende landesweite Krise des Agrarsektors, erklärte Coldiretti weiter.
Bauern beklagen Krise in der Landwirtschaft
„Wir Bauern fordern die Anerkennung der Ernsthaftigkeit dieser Krise – zum Schutz des Einkommens der Landwirte und der Würde eines Sektors, der nicht weiter schweigend leiden kann“, betont Pietro Bozzo, Direktor von Coldiretti in Kalabrien. „Wir können nicht akzeptieren, dass landwirtschaftliche Arbeit wie Abfallware behandelt wird. Es braucht Transparenz in der Lieferkette, Respekt für die Herkunft und effektivere Kontrollen bei Importen, die oft Verzerrungen und Spekulationen zum Nachteil unseres italienischen Produkts verursachen“, so Bozzo abschließend.
Während die italienischen Bauern über die niedrigen Preise klagen, stöhnen die Konsumenten über die steigenden Preise von Obst und Gemüse in den Supermärkten. Die Preise der Wassermelonen haben sich in den vergangenen Jahren verdreifacht.
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