Starke Ausbreitung

Wegen Delta-Variante: Lissabon wird abgeriegelt

Ausland
18.06.2021 07:07

Lissabon wird wegen einer besorgniserregenden Zunahme der Corona-Infektionsfälle für zweieinhalb Tage abgeriegelt. Von Freitagnachmittag bis Montagfrüh dürfen die 2,8 Millionen Bewohner der portugiesischen Hauptstadt den Großraum Lissabon nur aus triftigem Grund verlassen, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Auswärtige dürfen nur in Ausnahmefällen einreisen. Grund ist die starke Ausbreitung der Delta-Variante, die auch in Österreich zu einem Risiko werden kann.

Mit 928 neuen Infektionen binnen 24 Stunden verzeichnete Lissabon am Donnerstag den höchsten Wert seit dem 19. Februar. Das waren rund 75 Prozent aller in Portugal registrierten Fälle (1233). In der sogenannten Area Metropolitana Lissabons wohnen aber lediglich rund 27 Prozent aller 10,3 Millionen Bürger Portugals.

„Unerlässliche“ Maßnahme
Grund für den starken Anstieg: In Lissabon breite sich derzeit die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus relativ stark aus, sagte Präsidentschaftsministerin Mariana Vieira da Silva: „Es ist nicht leicht, solche Maßnahmen zu ergreifen, aber uns erschienen sie unerlässlich, damit die Lage, die in Lissabon derzeit herrscht, nicht auf das ganze Land übergreift.“

Delta-Variante auch in Großbritannien ein Problem
Auch in Großbritannien sorgt die Delta-Variante für ein starkes Ansteigen der Corona-Fälle. Mittlerweile wurden bereits 3500 Fälle dieser Virus-Mutation verzeichnet, die um bis zu 40 Prozent ansteckender als die Alpha-Variante (auch B.1.1.7) sein soll. Laut der britischen „Sun“ könnten die Fallzahlen aber sogar doppelt so hoch sein, weil nur die Hälfte der Corona-Tests auch auf die jeweilige Variante des Virus untersucht wird. Die täglichen Neuinfektionen pro einer Million Einwohner verdoppelten sich im Vereinigten Königreich zwischen Ende Mai und Anfang Juni.

Ampel-Kommission warnt vor hohem Risiko im Sommer
In Österreich zeigt sich die Ampel-Kommission besorgt über die Ausbreitung der Delta-Variante. Nach der Sitzung des Gremiums am Donnerstag war in einer Aussendung von einem „ernst zu nehmenden Risiko“ die Rede. Bei anhaltender Verbreitung dieser Variante sei ein neuerlicher Fallanstieg bereits in den Sommermonaten mit hohem Systemrisiko möglich. Die gesetzten Öffnungsschritte seien daher engmaschig und kritisch zu beobachten.

Vom Sorgenkind zum Vorbild - und wieder zurück?
Der einstige Hotspot Portugal hatte im Winter erfolgreich gegen Corona gekämpft und im Frühjahr zeitweilig mit die niedrigsten Werte Europas aufgewiesen. Der Ausnahmezustand zur Eindämmung der Pandemie war deshalb am 1. Mai nach fünfeinhalb Monaten zu Ende gegangen. Die landesweite 14-Tage-Inzidenz stieg jedoch nach Angaben der EU-Behörde ECDC innerhalb weniger Wochen von 55 auf 87.

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