Erster Staat in Europa

Serbien startet mit der Produktion von Sputnik V

Ausland
04.06.2021 12:12

Serbien startet als erster Staat Europas mit der Produktion des russischen Impfstoffes Sputnik V. Wie der serbische Minister für Innovation und Technologie, Nenad Popovic, am Donnerstag ankündigte, sollen im Belgrader Virologie-Institut Torlak in den nächsten sechs Monaten vier Millionen Dosen von Sputnik V hergestellt werden.

Der Impfstoff sei vor allem für den heimischen Bedarf bestimmt, sagte Popovic und betonte, dass Serbien auch „anderen in der Region“ helfen werde. Belgrad hat seit Jahresbeginn insgesamt 200.000 Impfdosen gespendet. Anfang der Woche wurden 100.000 Dosen des Vakzins von Biontech/Pfizer nach Tschechien geliefert, weitere Dosen gingen an die Nachbarstaaten Nordmazedonien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina.

Bisher noch keine Zulassung der EMA
Laut früheren Medienberichten hatte der Produzent des russischen Impfstoffs, das Institut für Virologie Gamaleia, im Mai die Produktion in Belgrad genehmigt. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat Sputnik V bisher nicht für den Gebrauch in der EU zugelassen.

Impfinteresse in Serbien sinkt
In Serbien wurden laut offiziellen Angaben bisher über 2,5 Millionen Bürger (36 Prozent der Erwachsenen) zumindest einmal geimpft, etwa zwei Millionen Bürger haben bereits beide Impfdosen erhalten. Allerdings ist das Impfinteresse seit Wochen im Sinken begriffen. Auch das Versprechen der Behörden, jeden Bürger, der bis Ende Mai geimpft oder für eine Impfung angemeldet ist, mit 3000 Dinar (25,51 Euro) zu belohnen, führte laut Medienberichten nicht zu dem erhofften Zulauf. Zur Einordnung: Das Nettoeinkommen in Serbien lag im März bei 65.200 Dinar (554,42 Euro), die Durchschnittspension bei nur knapp 28.000 Dinar (238,10 Euro) monatlich.

Neben Sputnik V sind in Serbien auch der chinesische Impfstoff Sinopharm sowie AstraZeneca und Biontech/Pfizer in Verwendung. Die meisten Bürger wurden mit Sinopharm geimpft. Seit März 2020 wurden in dem Balkanland mit knapp sieben Millionen Einwohnern über 713.000 Krankheitsfälle registriert.

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