„Schockiert mich“

Kennt den Verdächtigen: Maurer reagiert auf Mord

Wien
30.04.2021 13:47

Die beiden prozessierten drei Jahre lang öffentlich, sind einander vor Gericht begegnet: die grüne Politikerin Sigrid Maurer und der „Bierwirt“, jener 42-Jährige, der am Donnerstagabend seine Ex-Partnerin in einem Wiener Gemeindebau erschossen haben dürfte. Nun meldete sich die Klubobfrau zu der schrecklichen Tat zu Wort.

„Gestern wurde die neunte Frau in diesem Jahr von ihrem Ex-Partner ermordet. Jede getötete Frau ist eine zu viel. Jede verletzte Frau ist eine zu viel“, schreibt Maurer auf Twitter. „Dass es sich beim Täter offenbar um den Bierwirt handelt, schockiert mich persönlich, ist in der Sache aber unerheblich. Wir kennen die Mechanismen hinter der Gewalt: Frauenverachtung, Unfähigkeit, Konflikte gewaltfrei zu lösen, die Wahrnehmung, Männer wären Frauen übergeordnet.“

Maurer reagierte damit auf die schreckliche Bluttat am Donnerstagabend in einem Gemeindebau in Wien-Brigittenau. Vermutlich aus rasender Eifersucht griff ein 42-Jähriger in der Nacht auf Freitag zur Waffe und tötete seine Ex-Lebensgefährtin (35). Bei dem Festgenommenen handelt es sich offenbar um den „Bierwirt“, der gegen Maurer rund um obszöne Nachrichten im Web prozessierte.

Bilder vom Prozess „Bierwirt gegen Maurer“ Anfang des Jahres

Vor Polizei zusammengebrochen und Bewusstsein verloren
Die Polizei rückte am Donnerstag mit Unterstützung der WEGA zum Ort des Geschehens aus, beim Eintreffen befand sich der 42-Jährige noch immer im Innenhof. „Er hat sich widerstandslos ergeben“, berichtete Polizeisprecher Markus Dittrich. Gleich danach brach der Verdächtige vor den Beamten zusammen und verlor das Bewusstsein. Er war offenbar stark alkoholisiert, auch eine Beeinträchtigung durch andere Substanzen wird nicht ausgeschlossen.

Ministerin Gewessler unter Tränen
Eine weitere Reaktion aus der Politik gab es von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne). Sie zeigte sich sichtlich betroffen, musste am Freitagvormittag kurzzeitig eine Pressekonferenz unterbrechen und unter Tränen auf die tragischen Geschehnisse eingehen

Frauen, die Gewalt erleben, finden Hilfe und Informationen bei der Frauenhelpline unter:

Droht akute Gewalt, rufen Sie sofort den Polizeinotruf unter 133 oder 112. Gehörlose und Hörbehinderte können per SMS an 0800/133 133 Hilfe rufen.

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