Peinliche Pannen

Bug an Bord: Die zehn größten Softwarefehler 2010

Digital
12.01.2011 12:59
Es gibt wohl keinen Computernutzer, der ihm noch nicht zum Opfer gefallen ist: dem Softwarefehler - Ungenauigkeiten im Programmcode, die beim heimischen PC vielleicht lediglich einen Absturz verursachen, bei Autos, Banken oder Börsen aber Schäden viel größeren Ausmaßes hervorrufen können, wie ein Blick auf die zehn größten Softwarefehler des vergangenen Jahres zeigt.

Zusammengetragen wurde diese Liste der Softwarepannen von der SQS Software Quality Systems AG, eigenen Angaben zufolge Europas größtem unabhängigen Anbieter von Software-Test- und Qualitätsmanagement-Dienstleistungen. Allen Fehlern gemein ist, so das Unternehmen, dass sie zu Imageverlusten führten, finanzielle Schäden mit sich brachten und nicht zuletzt "erhebliche Belastungen" bei den Anwendern verursachten.

Lauschangriff
So etwa der auf Platz zehn rangierende Software-Bug, der Mobiltelefone in Abhörgeräte verwandelte und es Hackern damit erlaubte, jedes einzelne Wort eines Smartphone-Benutzers aufzuzeichnen. Nachdem der Angriff einmal ausgeführt worden sei, habe er sich auf einfachste Weise wiederholen lassen, so SQS.

Handysperre ausgehebelt
Auf Platz neun der größten Software-Pannen 2010 landet ein Programmfehler, mit dessen Hilfe jeder die aus einem vierstelligen Zugangscode bestehende Handysperre umgehen und somit auf die Daten, die auf dem Mobiltelefon gespeichert waren, zugreifen konnte. Dadurch habe "unautorisierter Zugang zu den Kontakten und Voicemails" bestanden.

Freund liest mit
Wer wollte, konnte dank einer Datenschutzlücke auch in sozialen Netzwerken ohne Erlaubnis mitlesen: Nutzer konnten sowohl Chats zwischen ihren Freunden, die eigentlich privat hätten sein sollen, als auch deren angehängte Freundesanfragen verfolgen. Ein unrühmlicher Faux-Pas, der es im Pannenranking auf Platz acht schaffte.

Geld abheben? Fehlanzeige!
Auf dem siebten Platz landete der sogenannte Jahr-2010-Bug, der europaweit rund 40 Millionen EC- und Kreditkarten lahmlegte. Aufgrund einer falschen Datumsangabe auf den Mikrochips der Karten konnten diese mit dem Jahreswechsel 2010 an Automaten nicht mehr ausgelesen werden. Millionen fehlerhaften Karten mussten ausgetauscht werden, die Kunden standen ohne Geld da.

Zeitumstellung verschlafen
Auf Platz sechs im SQS-Ranking rangiert ein Programmfehler in der Weckfunktion eines populären Smartphones. Wegen des Programmfehlers funktionierte die Weckfunktion des Handys nicht mehr richtig. Bei der Umstellung der Uhren auf Sommerzeit wurde zwar die Uhrzeit automatisch aktualisiert, die Weckfunktion verschlief die Zeitumstellung jedoch ebenso wie Tausende Nutzer, die daraufhin zur spät zur Arbeit kamen oder etwa ihren Flieger verpassten.

Total orientierungslos
2010 erwischte es jedoch nicht nur Smartphone-Nutzer, auch Besitzer eines GPS-Empfangsgeräts blieben wegen einer Softwarepanne (Platz fünf) im wahrsten Sinne des Wortes orientierungslos. Während der Installation von Software-Upgrades in den Bodenkontrollstationen für eine neue Flotte von GPS-Satelliten entdeckten Prüfer eine Inkompatibilität in der Software, die zu einem mindestens zweiwöchigen Ausfall von etwa 10.000 GPS-Empfängern führte.

Finanz muss warten
Den vierten Platz im Ranking sicherte sich eine Börse, die in der ersten Phase ihres Umstiegs auf eine neue, weit beachtete Technologie von technischen Schwierigkeiten betroffen war. Infolge dieses Problems konnte die Börse laut SQS den Handel auf ihrer neuen Handelsplattform erst mit über einstündiger Verspätung beginnen.

Keine Chance für die Steuererklärung
Auf Platz drei der größten Softwarefehler 2010 landet ein Bug, der das Ausfüllen von Online-Steuererklärungen verhinderte, indem er den Anwendern den Zugang zu ihren Online-Konten verwehrte. Hunderttausende Bürger waren betroffen, ob sie dieses Manko auch allesamt bedauert haben, sei dahingestellt.

Folgenschwere Verwechslung
Deutlich schwerer wiegt da der auf Platz zwei rangierende Softwarefehler, der dazu führte, dass in Großbritannien bei 25 Spendern die falschen Organe entnommen wurden. Der Fehler hatte seinen Ursprung in einer fehlerhaften Datenkonvertierungs-Software, die dazu verwendet wurde, Informationen über die Präferenz der Spenden hochzuladen.

Ungebremst
Auf Platz eins im Ranking der größten Softwarepannen landet schließlich ein Bug, der bei zwei namentlich nicht näher genannten Autoherstellern zu einer großen Rückrufaktion geführt hatte. Der Fehler hatte einen Defekt im Antiblockiersystem der Bremsanlage zur Folge, wodurch das Autofahren für viele zur Schlitterpartie verkam.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kostenlose Spiele
Vorteilswelt