Nach Mordversuch

12 Jahre in Linz versteckt, jetzt zufällig gefasst

Oberösterreich
05.05.2025 14:43

In Linz ging am Sonntag den Beamten zufällig ein Litauer (37) ins Netz, der vor zwölf Jahren bei einem brutalen Mord- und Raubversuch in einer Kleinstadt unweit von Frankfurt am Main beteiligt gewesen sein soll. Der bei uns vorbestrafte Verdächtige wartet nun in Haft auf seine Übergabe an die deutschen Behörden. 

Um 16.45 hatten drei Männer den Juwelier Giesler in der Mannheimer Straße in Kreuznach in Frankfurt am Main (Deutschland) betreten. Dieser Montag, am 19. August 2013, sollte weitreichende Folgen haben. Denn das Trio versuchte nicht nur, das feine Geschäft zu überfallen, einer von ihnen gab auch Schüsse auf einen alarmierten Wachmann ab.

Trio unerkannt – bis jetzt
Es wurde zwar bei dem spektakulären Überfall in der Kleinstadt im Bundesland Rheinland-Pfalz rund eine Stunde westlich von Frankfurt am Main niemand verletzt – die Täter richteten aber hohen Schaden an, flüchteten ohne Beute und blieben trotz deutlicher Überwachungsvideos unerkannt. Zumindest bis jetzt.

Litauer bei uns amtsbekannt
Denn am Sonntag war auf der Unteren Donaulände in Linz bei routinemäßigen Personenkontrollen ein 37-jähriger Litauer aufgegriffen worden, gegen den seit Anfang 2025 ein EU-weiter Haftbefehl in diesem Fall besteht. Allerdings noch nicht sehr lange, denn: „Der 37-Jährige ist amtsbekannt und wird dem Drogenmilieu zugerechnet. Er ist 2024 in Linz wegen Vermögens-, Drogen- und Waffendelikten zu zwölf Monaten Haft, zwei davon unbedingt, verurteilt worden“, weiß Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz.

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Der 37-Jährige ist amtsbekannt und wird dem Suchtgiftmilieu zugerechnet. Er ist 2024 in Linz wegen Vermögens-, Drogen- und Waffendelikten zu zwölf Monaten Haft, zwei davon unbedingt, verurteilt worden. Der EU-weite Haftbefehl wurde erst danach erlassen.

Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz

Auch bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“
Der Fall schlug auch in Deutschland große Wellen. Nicht nur, weil es nicht der erste Überfall auf jenen Juwelier war. Denn im Jahr 2015 wurde die Tat auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ ausgestrahlt. Als mutmaßliche Auftraggeber aus Kaiserslautern (29 und 34 Jahre alt) des Verbrechens im Dezember 2016 vor Gericht standen, waren am Landesgericht Bad Kreuznach Stimmen laut geworden, die der Polizei mangelnde Ermittlungen vorwarfen. Trotz 3000 Euro Belohnung und sofortiger Fahndung inklusive Hubschrauber, wurde nur das verlassene Fluchtauto gefunden, nicht die Täter selbst. 

Linzer Justiz nur mit Übergabe befasst
Während die anderen beiden Komplizen offenbar immer noch unbekannt sind, sitzt der 37-Jährige nun in der Justizanstalt Linz. „Die Staatsanwaltschaft Linz hat mit dem eigentlichen Verbrechen von damals nichts zu tun. Wir kümmern uns nur um das formelle Verfahren der Übergabe“, stellt Breiteneder klar. Übergabe nennt man zwischen EU-Mitgliedsstaaten das, was international als „Auslieferung“ bezeichnet wird.

Deutsche Behörden müssen noch warten
Wie lange die Behörden noch auf seine Ankunft warten müssen, hänge nun von mehreren Faktoren ab, so Breiteneder. „Wenn er einer vereinfachten Übergabe zustimmt, geht es schneller, wenn er Rechtmittel dagegen einlegt, wird es noch etwas dauern“, so die Staatsanwältin.

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