„Krone“-Kolumne

FPÖ-Lockdown

Kolumnen
25.04.2021 11:02

Es ist der erste Gedanke, der sich aufdrängt, wenn man hört, dass sich die FPÖ heute mit 400 Teilnehmern in der Messe-Halle zum Landesparteitag trifft: Was, die haben noch so viele Leute? Wo nimmt die 7-Prozent-Partei die her? Musste Parteichef Dominik Nepp Komparsen einstellen, wie die Filmemacher bei „Herr der Ringe“? Und wo rekrutiert man die?

Der zweite Gedanke: Wir haben Lockdown, aber er gilt nicht für alle.

Am Donaukanal herrscht Maskenpflicht im Freien. Wiener dürfen bei Strafe nicht ins Burgenland zum Shoppen. Kinder vereinsamen, sind psychisch krank, schwer depressiv. Selbstmordgedanken in einem Alter, in dem die Welt bunt und aufregend sein sollte. Keiner soll Geburtstage feiern, Freunde mit Liebeskummer einladen oder die Oma herzen, weil das Virus gnadenlos wütet, die Mutationen sich einen nach dem anderen holen. Die Intensivstationen sind voll, das Pflegepersonal am Limit. Jeder dritte Patient wird nur noch zugedeckt. Danach einsame Begräbnisse, weil niemand kommen darf. Familienmitglieder weg, Jobs weg, Häuser weg, Zukunft weg.

Und was macht die FPÖ? Die trägt im Parlament keine Masken und trifft sich zum Gruppenkuscheln.

Kann uns das nicht egal sein, was die Wiener Delegierten machen? Könnte es. Aber sie stehen neben uns im Supermarkt, in der Apotheke, in der Trafik, sitzen uns in den Öffis gegenüber oder beim Hausarzt im Wartezimmer.

Der einzige Lockdown, der für die FPÖ Bestand hat, ist der geistige.

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