US-Präsident Donald Trump sagte, er glaube, dass Großbritannien für die Verteidigung der Vereinigten Staaten von Amerika kämpfen würde, deutete aber an, dass er das Gleiche nicht für die Europäische Union sagen könne. Diese Unsicherheit sei ein Faktor bei seiner Entscheidung gewesen, bereits mit den Briten, nicht aber mit der EU ein Zollabkommen abzuschließen.
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich das sagen kann: Aber ich glaube, dass Großbritannien an unserer Seite kämpfen würde“, sagte Trump am Dienstag der britischen BBC. „Eines der Probleme mit der NATO ist, wie ich bereits sagte, dass wir für sie kämpfen müssen, aber würden sie auch für uns kämpfen, wenn wir in einen Krieg geraten würden?“
Trump drohte EU mit hohen Zinssätzen auf Importe
Trotz der erhöhten Selbstverpflichtung der NATO-Staaten für ihre Militärausgaben habe er Zweifel an ihrer Unterstützung, so Trump. Diese Unsicherheit sei ein Faktor bei seiner Entscheidung gewesen, bereits mit Großbritannien, nicht aber mit der EU ein Zollabkommen abzuschließen, sagte Trump. Der EU hatte er am Wochenende mit Zinssätzen von 30 Prozent auf Importe gedroht.
Das westliche Verteidigungsbündnis NATO hat in ihrer Geschichte nur ein einziges Mal ihren Artikel fünf, also die Beistandsklausel, aktiviert – zugunsten der USA. Als Reaktion auf den Angriff auf Ziele in den USA am 11. September 2001 erklärten sich zahlreiche europäische Staaten bereit, an der Seite der USA an dem jahrelang andauernden Militäreinsatz in Afghanistan teilzunehmen.
US-Zölle: EU schickt Handelsexperten nach Washington
Im Zollkonflikt mit den USA drängt die EU unterdessen auf zügige Fortschritte in den Verhandlungen. Nach Angaben der zuständigen Europäischen Kommission wurde nun ein Team von Handelsexperten für technische Gespräche nach Washington geschickt. Zudem sollte es noch am Dienstag ein Telefonat zwischen EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer geben.
EU plant Gegenzölle auf Flugzeuge und Autos aus den USA
Die EU verständigte sich bereits auf Details für mögliche Gegenmaßnahmen. Diese sollen aber nur greifen, wenn die Gespräche mit der US-Regierung in den nächsten Wochen kein Ergebnis bringen. Die Europäische Union würde dann unter anderem Flugzeuge, Maschinen, Autos, Chemikalien und medizinische Geräte aus den USA ins Visier nehmen – im Wert von insgesamt 72 Mrd. Euro.
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