Das dürfte die neue VP-Bürgermeisterin Eunike Grahofer dann dazu bewogen haben, sich an die Parteifreunde des Vizebürgermeisters Martin Litschauer (IG) zu wenden. Die überzeugten ihn schließlich, den Schlüssel endlich doch herauszurücken. „Ich will nicht lügen, deshalb kann ich das nicht dementieren. Trotzdem ist das Vergangenheit – und mehr möchte ich dazu nicht sagen“, so die Stadtchefin zur „Krone“.
Grundsätzlich gibt es ein Sicherheits- und Schlüsselprotokoll, das nur den Bürgermeister als Inhaber des Schlüssels für diese Räume vorsieht, ein Reserveexemplar liegt im Safe. Vizebürgermeister und Stadträte haben nur Schlüssel, die Bürgermeisterbüro und Stadtamtsdirektion nicht sperren. „Es hätte kein Einwirken der Parteikollegen gebraucht“, meint indes Litschauer, der nach „positiven Gesprächen über optimierte Postläufe und Unterschriftenwege“ den Schlüssel schließlich zurückgab: „Denn Stadträte waren mitunter nicht automatisch in den Informationsfluss eingebunden. Das wollte ich verbessern.“
Wenn wer nur blockiert und keine Entscheidungen trifft, würde ich ihm auch keinen Schlüssel geben. Ich kann das verstehen.
Ex-Vizebürgermeister Gottfried Waldhäusl
Übrigens: Litschauers Vorgänger als Vize, Gottfried Waldhäusl (FP), hatte über seine gesamte Amtszeit den Schlüssel zum Zimmer des Stadtchefs – sogar nach dem Bruch der schwarz-blauen Koalition. Er räumt aber ein, sich nie an den Bürgermeisterschreibtisch gesetzt zu haben. Tja, auch das ist offenbar gelebte Waldviertler Lokalpolitik
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