Junge Aktivistinnen

„Catcalls of Graz“: Sie kreiden Belästigung an

Steiermark
25.02.2021 18:00

Vier junge Steirerinnen machen mit Straßenkreide alltägliche Belästigungen, so genannte „Catcalls“, sichtbar. Mittlerweile gibt es das Projekt neben Graz auch in Leoben. Anlässlich des Weltfrauentages lädt man am 7. März auf dem Hauptplatz zum Ankreiden von sexueller Belästigung im öffentlichen Raum.

Vermutlich jede Frau kennt es: nachpfeifen. Lästige Blicke. Ekelhafte Sprüche und manchmal sogar Übergriffe im öffentlichen Raum. „Das sind keine Komplimente“, sagt Initiatorin Sarah Kampitsch. „Solche Kommentare reduzieren Frauen auf ihre Körper und machen sie unsicher. Man wird wie ein Objekt behandelt.“ Bei Catcalls of Graz stellt sie gemeinsam mit Anna Majcan und Stefanie Rauch die Belästiger und ihre Sprüche an den Pranger. Stephanie Gaberle betreibt mittlerweile auch eine Leoben-Edition.

Und so geht’s: Betroffene schicken via Instagram ein, was gesagt wurde und wo sie belästigt wurden. Die jungen Frauen fahren zu dieser Stelle und schreiben den Spruch mit Kreide auf den Boden.

„Graz ist nicht für jeden sicher“
„Graz wirkt so sicher, aber durch unsere Einsendungen sehen wir, dass das nicht für jeden so ist“, sagt Kampitsch. Fünf bis sechs bekomme man wöchentlich; insgesamt seien es schon etwa 200 gewesen. Von „Komplimenten“ bis hin zu Drohungen war alles dabei.

Am 7. März ab 13 Uhr (Leoben: 6. März ab 14 Uhr) findet ein kollektives Kreidekritzeln am Hauptplatz Graz statt. Und am 8. März, dem Weltfrauentag, „schmücken“ die Aktivistinnen die Demo-Route mit Sprüchen. H. Michaeler

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