Der US-Autobauer Tesla hat am Donnerstag sein komplett überarbeitetes „Model S“ gezeigt. Was zunächst einmal auffällt: Außen hat sich auf den ersten Blick nicht viel geändert, im Innenraum hingegen hat sich eine Art Revolution ereignet. Und die Leistung des Topmodells ist mehr als beeindruckend.
Das Lenkrad ist nun keines mehr, sondern eher ein Horn wie in einem Kampfjet wirkt (oder im berühmten K.I.T.T.), oben offen. Der zentrale Touchscreen hat nun Querformat, misst 17 Zoll in der Diagonale und kann für Fahrer und Beifahrer unterschiedliche Inhalte anzeigen - gleichzeitig.
Ein besonderes Gadget gibt es nun auch für Videospielfreunde. Wer möchte, kann nun nämlich mit einem kabellosen Controller Spiele wie „The Witcher 3“ spielen. Die Rechenleistung der eingebauten Konsole soll mit zehn Teraflop sogar ähnlich stark wie bei der PlayStation 5 sein.
Ein 960-Watt-Audiosystem soll beeindruckenden Sound liefern - mit insgesamt 22 Lautsprechern. Mehrere Mikrofone liefern Input für aktive Geräuschunterdrückung. Das Active-Noise-Cancelling-System ist eigens für die „ultra-leise Fahrgastzelle“ abgestimmt, wie Tesla betont. Das neue Infotainment ist via „premium connectivity“, wie es bei Tesla heißt, vernetzt, zeigt Satellitenkarten mit Echtzeit-Verkehrsinformationen, ermöglicht Musik- und Video-Streaming und hat sogar eine Karaoke-Funktion. Die Dienste sind allerdings nur für die ersten drei Jahre kostenlos.
Zum ersten Mal gibt es zudem einen Bildschirm für die Passagiere auf den Rücksitzen, der auf der Mittelkonsole angebracht ist und eine Diagonale von acht Zoll hat. Handys werden drahtlos geladen, außerdem steht jedem Mitfahrer ein USB-C-Anschluss zur Verfügung. Ein automatischer Garagentoröffner sendet automatisch das Signal zum Öffnen, wenn sich das Auto dem Tor nähert.
In unter 2 Sekunden von 0 auf 100
Das an die 100.000 Euro teure Elektroauto wird laut den Angaben von Tesla dabei auch das erste Serienauto sein, das den Sprint von 0 auf 100 km/h in 1,99 Sekunden schafft - allerdings nicht in der Basisversion. Dafür benötigt man das neue Topmodell Tesla Model S Plaid+ mit einer Leistung von insgesamt 1115 PS aus drei Motoren. Der Hersteller gibt eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h an. Anders als frühere Modelle soll es auch mehrere Vollsprints nacheinander absolvieren können, ohne dass die Leistung nachlässt. Lässt man es ruhiger angehen, soll eine Reichweite von mehr als 840 Kilometer möglich sein.
Zu den Beschleunigungswerten muss man wissen: Tesla gibt sie „with rollout subtracted“ an, das heißt die Messung beginnt erst 30 Zentimeter nach dem Start. Von einem stehenden Start weicht der Wert also um Zehntelsekunden ab.
Das Model S Plaid (ohne „+“) wird ebenfalls von drei Motoren angetrieben, die allerdings „nur“ 1034 PS leisten, und kommt auf eine maximale Reichweite von 628 Kilometer. Der Sprint auf Tempo 100 dauert exakt 2,1 Sekunden. Das Longe-Range-Modell hat zwei Motoren mit insgesamt 679 PS, sprintet in 3,2 Sekunden und kommt 663 Kilometer weit. Als Höchstgeschwindigkeit werden 250 km/h angegeben. Die Akkus können mit bis zu 250 kW geladen werden.
Neues, breiteres Chassis
Auch wenn es zunächst nicht so scheint: Das Model S hat sich auch äußerlich verändert. So wurden Chassis und Karosserie breiter, was unter anderem für deutlich bessere Straßenlage in Kurven sorgen soll. Außerdem tönt Tesla-Boss Elon Musk vom „besten Luftwiderstandsbeiwert auf Erden“: cW 0,208. Das soll dem neuen Model S zu unerreichter Effizienz verhelfen.
Auch das Model X ist neu
Auch das SUV Model X bekam die Updates des Model S, allerdings nicht alle Antriebsversionen. Das Topmodell heißt Plaid, bekommt den gleichen 1034-PS-Antrieb wie das Model S, beschleunigt in 2,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht 262 km/h. Die Longe-Range-Version hat zwei Motoren, die für einen Sprint in 3,8 Sekunden und ein Höchsttempo von 250 km/h gut sind. Die maximale Reichweite für das Model X liegt bei 547 bzw. 580 Kilometer.
Auslieferung in den USA schon im März
Auf Twitter veröffentlichte Firmenchef Elon Musk ein Foto des überarbeiteten Cockpits und kündigte zudem an, dass die Auslieferung in den USA schon nächsten Monat beginnen soll. Wann die neuen Tesla-Modelle auch in Europa verfügbar sein werden, ist derzeit jedoch noch unklar.
Die Preise
Das Topmodell Plaid+ wird in Österreich 139.990 Euro kosten, das Long-Range-Modell kommt auf 89.990 Euro. Dazwischen liegt das Model S Plaid bei 119.990 Euro. Das Model X startet bei 99.990 Euro, Plaid kostet 119.990 Euro. Alle Modelle sind bereits bestellbar, die Auslieferung ist ab September geplant.
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