Aus der Festung wurde ein Fort: Die in die Jahre gekommene Wehranlage am Kniepass bei Unken in Salzburg wurde am Freitag feierlich als Touristenattraktion und Ausflugsziel eröffnet. 15 Millionen Euro investierte das Land Salzburg. Ein Unternehmer spendierte obendrein die längste Rutsche der Alpen.
Am Dach des Holzgebäudes sind noch die Handwerker zugange. Die Form des futuristischen Baus soll einem Blitz ähneln. Ganz anders als die Festungsanlage wenige Höhenmeter neben dem Besucherzentrum aus Holz. Dort thront seit mehr als 400 Jahren die Festung Kniepass. Verwildert, verwuchert und in die Jahre gekommen war sie. Nun erstrahlt sie in neuem Glanz – samt Erweiterung.
In den vergangenen beiden Jahren wurde am Ortsrand von Unken praktisch alles neu gemacht. Die alten Mauern der Festungsanlage wurden saniert, das Holzgebäude aufgestellt und – als große Attraktion – eine riesige Rutsche vom Berg nach unten gebaut. Aus der Wehranlage ist so das Fort Kniepass geworden. Wer an Cowboys und Indianer oder an Fort Knox denkt, der irrt. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort fortificare ab und bedeutet so viel wie kräftigen und befestigen.
Rutsche von Festung Hohensalzburg unmöglich
15 Millionen Euro hat das Land für die Sanierung und den Ausbau zur Touristenattraktion als Fort in die Hand genommen. Die neue Rad-Unterführung unter der Loferer Straße (B178) ist da noch nicht dabei. Zusätzlich zahlte ein Privatmann nicht ganz eine Million Euro für die Rutschenanlage.
Wir sind ein ganzjähriges Ausflugsziel für Einheimische und Urlauber zugleich. Wir wollen mit Ausstellungen und Veranstaltungen Leben in die Mauern bringen. Wir haben viel vor.
Elisabeth Schratl, Verwalterin Fort Kniepass
„Eigentlich wollten wir die Rutsche ja von der Festung in Salzburg zur Altstadt hinunter bauen“, sagt Thomas Reisenhofer. „Uns war klar, dass das niemals gehen wird.“ Reisenhofer ist der Privatmann und Spielgeräte-Unternehmer, der die 150 Meter lange Rutsche nun eben vom Kniepass ins Saalachtal gebaut hat.
Bei der Eröffnung am heutigen Freitag stieg auch die Politik in die Röhre. Landes-Vize Stefan Schnöll (ÖVP) machte gute Figur im steilen Tunnel, legte mit 21,30 Sekunden eine ordentliche Zeit hin. Nur wenig später stellte aber schon eine junge Pinzgauerin mit 19,74 Sekunden die bisherige Tagesbestzeit auf und distanzierte den für Tourismus und für den Kniepass zuständigen Schnöll.
„Wir sind weit mehr als nur die Rutsche“, sagt Elisabeth Schratl, neue Verwalterin des Forts. Der Kniepass soll zum Ganzjahresausflugsziel werden. Vom Einheimischen, der auf Kaffee, Kuchen oder Jause vorbeischauen soll, bis hin zu Konzerten, Firmenfeiern und gar Hochzeiten soll es alles geben. „Wir haben viel vor und wollen uns keine Grenzen setzen“.
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