Nach Kritik an Sager

Kurz: „Bin eng mit dem Westbalkan verbunden“

Politik
04.12.2020 10:22

Viel Kritik hatte die Aussage von Bundeskanzler Sebastian Kurz ausgelöst, wonach Reiserückkehrer und insbesondere „Menschen, die in ihren Herkunftsländern den Sommer verbracht haben, uns Ansteckungen wieder ins Land hereingeschleppt“ hätten. Den folgenden Vorwurf von Vizekanzler Werner Kogler, damit „mangelnde Sensibilität“ beim Kommunizieren der Reisebeschränkungen an den Tag gelegt zu haben, weist Kurz als „absurd“ zurück: „Jeder, der mich kennt, weiß, wie eng ich mit dem Westbalkan verbunden bin.“

„Wir hatten im Sommer sehr, sehr niedrige Ansteckungszahlen nach dem Lockdown und haben dann durch Reiserückkehrer und insbesondere durch Menschen, die in ihren Herkunftsländern den Sommer verbracht haben, uns Ansteckungen wieder ins Land hereingeschleppt“, hatte der Kanzler bei der Pressekonferenz am Mittwoch zu den Lockdown-Lockerungen festgestellt.

Diese Wortwahl sorgte nicht nur bei Menschen mit Migrationshintergrund für Aufsehen: Kogler bezeichnete die Formulierung, die viele Menschen als verletzend erlebt haben könnten, als „einseitig und von mangelnder Sensibilität“. Er forderte mehr Respekt und Feingefühl von Kurz.

Die Rede von Bundeskanzler Kurz zu den neuen Corona-Maßnahmen:

Kurz: „Ich habe viele Freunde mit Wurzeln dort“
Der Vorwurf sei „absurd“, wehrte sich der Kritisierte nun in einem Interview mit den „Vorarlberger Nachrichten“. Er kämpfe seit seiner Zeit als Außenminister für den EU-Beitritt der Westbalkanstaaten, argumentierte Kurz. Zudem sei der Westbalkan die Region, „die ich am häufigsten besucht habe“, betonte er: „Ich habe viele Freunde mit Wurzeln dort, ich habe ein freundschaftliches Verhältnis zu den Regierungschefs dort.“ Überhaupt sei er über die „enge Verwobenheit“ mit dieser Region froh.

Reiserückkehrer dürfen laut Kanzler Erfolge nicht zunichtemachen
Aber so wie man im Winter in Ischgl gesehen habe, dass Après-Ski problematisch sei, so habe man auch im Sommer gesehen, dass ein Drittel des Infektionsgeschehens auf Reiserückkehrer zurückzuführen sei, ein „Großteil davon auf den Westbalkan und Kroatien“, erklärte Kurz. Daraus habe man seine Lehren gezogen und die Reisebeschränkungen für die Weihnachtszeit erlassen. Es dürften nicht die Bemühungen im Inland durch Reiserückkehrer zunichtegemacht werden.

Dabei gehe es aber „genauso“ auch um Auslandsösterreicher, die nach Österreich zurückkehren, oder Menschen, die gern auf Urlaub fahren, sagte der Kanzler: „Das müssen wir in diesem Jahr einschränken.“

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