Karner an der Grenze

„Wollen illegale Migration gegen null drängen“

Burgenland
12.08.2025 19:19

Klare Worte sprach Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) an der Grenze in Nickelsdorf. Seine Ankündigung, der Schleppermafia trotz sinkender Aufgriffszahlen weiterhin den Kampf anzusagen, wird durch den Erfolg der „Operation Fox“ untermauert.

„Raffiniert, fleißig, konsequent und – erfolgreich!“ Innenminister Gerhard Karner hob an einem der am stärksten frequentierten Grenzübergänge Europas die Leistungen der „Fox“-Beamten hervor. In länderübergreifender Zusammenarbeit zwischen Österreich und Ungarn sind die „Füchse“ Ende 2022 ausgeschwärmt, um das zu dieser Zeit ausufernde Schlepperunwesen einzudämmen.

Innenminister Karner prüfte an der Grenze in Nickelsdorf den Lageplan.
Innenminister Karner prüfte an der Grenze in Nickelsdorf den Lageplan.(Bild: Grammer Karl)

Starker Rückgang
„Die dramatischen Bilder von damals sind allen in Erinnerung, scharenweise wurden vor allem junge Männer aufgegriffen, in großer Zahl Schlepperfahrzeuge beschlagnahmt“, gab Karner zu bedenken. Damit sei nun weitestgehend Schluss.

Die Zahl der Flüchtlinge, die im Burgenland stranden, ist deutlich zurückgegangen. Konkret wurden in der vergangenen Woche 74 Aufgriffe verzeichnet, vor drei Jahren waren es im Vergleichszeitraum noch, 2567. So viele sind nicht einmal in mehr als sieben Monaten 2025 von der Polizei und dem Bundesheer im Assistenzeinsatz gemeldet worden.

Heuer 1919 Aufgriffe
Das lässt sich durch die amtlichen Aufzeichnungen klar belegen: Seit 1. Jänner bis Montag in der Früh sind exakt 1919 im Burgenland registrierte Aufgriffe vermerkt. Drastisch verringert hat sich ebenso die Zahl der Festnahmen von Schleppern. Während 2023 in Ungarn 166 Täter gefasst worden sind, waren es im vergangenen Jahr 33 und heuer bislang 12. Im Burgenland gab es vorerst drei Festnahmen. „Wir wollen die illegale Migration gegen null drängen“, kündigte der Innenminister als sein Ziel an.

Beachtliche Bilanz
Ein Blick zurück: Die Corona-Pandemie hatte die illegale Migration fast zum Erliegen gebracht. „Doch es gab ein Danach, schwerwiegend. Mit der ,Operation Fox’ gelang es uns, den Schleppern gezielt den Kampf anzusagen“, erklärte Bundespolizeidirektor Michael Takacs.

Seither wurden von den „Fox“-Beamten im Spezialauftrag mehr als 3200 Flüchtlinge gestellt und 230 Schlepper festgenommen, 209 davon in Ungarn. Letzter erfolgreicher Einsatz ist am 7. August auf der M1 im östlichen Nachbarland erfolgt. Laut Takacs sind die Täter weiterhin „brutal und herausfordernd“, doch die Polizei sei so gut aufgestellt, dass die Schleuserorganisationen nachjustieren müssen.

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Dank modernster Technik sind wir auf Augenhöhe mit der Schleppermafia, oder in vielen Details sogar einen Schritt voraus.

Michael Takacs, Bundespolizeidirektor

„Setzen Schleppermafia zu“
Die Exekutive habe ebenfalls technisch aufgerüstet. „Wir sind nicht einen Schritt zurück, sondern auf Augenhöhe mit der Schleppermafia, oder mitunter einen Schritt voraus“, betonte Takacs. Dem kann der stellvertretende Landespolizeidirektor Werner Fasching nur beipflichten: „Mit dieser Erfolgsgeschichte können wir gut leben.“

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